Judaismus
1. Die Beschneidung
2. Das mosaische Gesetz
3. Festtage (Sabbat)
4. Speisegebote
5. Der neue Bund
________________________________
1. Die Beschneidung
Galater 3,28
28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
Apostelgeschichte 10,34 f.
34 Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass GOTT die Person nicht ansieht; 35 sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm.
Petrus erklärt, dass GOTT grundsätzlich an allen Menschen Wohlgefallen hat, die gottesfürchtig leben. Dies gilt seit Anfang an und für alle Zeiten. Im alten Bund gab es jedoch eine strikte Trennung zwischen Juden und Nichtjuden. Während GOTT Israel aus allen Völkern erwählt hatte, um an Seinen Verheißungen teilzuhaben, waren die Heidenvölker zum damaligen Zeitpunkt davon ausgeschlossen. Um als Heide in die Gemeinde Israels aufgenommen werden zu können, war es nötig, zum Judentum zu konvertieren. Dazu gehörte, alle männlichen Familienangehörigen beschneiden zu lassen und das mosaische Gesetz zu befolgen; so, wie GOTT es von den Juden erwartete. Auf der anderen Seite lehrt das neue Testament, dass die Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden im neuen Bund keine Bedeutung mehr haben und dass beide, sowohl Juden als auch Nichtjuden, in Christus einsgemacht sind. Nun ist nicht mehr das mosaische Gesetz der Maßstab, sondern Jesus Christus.
Galater 5,2-6
2 Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so wird euch Christus nichts nützen. 3 Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. 4 Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, aus der Gnade seid ihr herausgefallen. 5 Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die wir hoffen. 6 Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.
Das neue Testament lehrt, dass ein Mensch aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus errettet wird; nicht durch Werke des Gesetzes. Paulus erklärt, dass es keinen Nutzen hat, sich beschneiden zu lassen und durch das Gesetz (ohne Jesus) gerecht werden zu wollen. Denn dies bedeutet, dass eine Person verpflichtet ist, das mosaische Gesetz vollständig und ohne Übertretung zu halten. Denn jede Übertretung des Gesetzes zieht den Tod nach sich. Dies ist jedoch bisher keinem Menschen gelungen außer Jesus. Aus diesem Grund starb Jesus am Kreuz, um die Übertretungen der Menschheit zu sühnen. Wenn wir Jesus als unseren Herrn und Retter annehmen und unser Leben ändern, empfangen wir die Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Selbst wenn ein gläubiger Mensch einmal sündigt, bleibt das stellvertretende Opfer Jesu für ihn wirksam.
Römer 2,28 f.
28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; 29 sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht.
Kolosser 2,11
11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, durch Ablegen des sterblichen Leibes, in der Beschneidung durch Christus.
Das neue Testament lehrt, dass die physische Beschneidung ein äußerliches Zeichen war, dem eine symbolische Bedeutung zugrunde liegt; nämlich die Beschneidung am Herzen. Es ging darum, sich von allem zu reinigen, was GOTT als Sünde betrachtet, und stattdessen ein gottgefälliges Leben zu führen. Um seinem Volk diese geistlichen Wahrheiten zu vermitteln, gebrauchte GOTT im alten Bund verschiedene Bilder. Dasselbe betrifft sämtliche Opfer-, Speise- und Reinheitsgebote des alten Testaments.
________________________________
2. Das mosaische Gesetz
Galater 5,14
14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Galater 6,15 f.
15 Denn es gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein, sondern die neue Schöpfung. 16 Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten – Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel GOTTES!
Das neue Testament lehrt, dass das wichtigste Gebot für Christen das Gebot der Nächstenliebe ist. Darum geht es im Kern des mosaischen Gesetzes. Sämtliche zeremonielle Riten, die sich im alten Testament finden lassen, hatten hingegen eine rein sinnbildliche Bedeutung. Zudem waren sie ausschließlich für Israel sowie lediglich für einen begrenzten Zeitraum gültig. Dies gilt auch für das Gebot, alle männlichen Nachkommen der Juden beschneiden zu lassen, welches auf die Zeit Abrahams zurückgeht. Wer an Jesus glaubt, ist eine neue Schöpfung. Für ihn gelten die rituellen Vorschriften des alten Bundes nicht mehr.
Apostelgeschichte 21,20-26
20 Da sie aber das hörten, lobten sie GOTT und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind und alle sind Eiferer für das Gesetz. 21 Ihnen ist aber berichtet worden über dich, dass du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. 22 Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass du gekommen bist. 23 So tu nun das, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen; 24 die nimm zu dir und lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst. 25 Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, dass sie sich hüten sollen vor dem Götzenopferfleisch, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. 26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und reinigte sich am nächsten Tag mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, dass die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.
Apostelgeschichte 16,1-3
1 Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war, und eines griechischen Vaters. 2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion. 3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.
1. Korinther 9,19-22
19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. 20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. 21 Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor GOTT, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. 22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.
Apostelgeschichte 15,1 + 22-29
1 Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden. (...) 22 Da beschlossen die Apostel und Ältesten mit der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern. 23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Kilikien. 24 Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen verwirrt haben, 25 so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, 26 Menschen, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. 27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden. 28 Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: 29 dass ihr euch enthaltet vom Götzenopferfleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
Das neue Testament lehrt klar und deutlich, dass ein Christ nicht verpflichtet ist, sich beschneiden zu lassen und das mosaische Gesetz zu befolgen. Dennoch lesen wir, wie Paulus sich in bestimmten Situationen an die jüdischen Traditionen anpasste, indem er sich beispielsweise der im Gesetz vorgeschriebenen rituellen Reinigung unterzog oder seinen Begleiter Timotheus wegen der Juden beschneiden ließ. Paulus' Ziel war es, die Juden für Christus und das Evangelium zu gewinnen und die Einheit zwischen Juden und Nichtjuden in Christus zu fördern. Außerdem wollte Paulus den Juden damit zeigen, dass er nicht gegen das jüdische Gesetz lehrt, wie es ihm einige unterstellten, und damit unnötige Hindernisse aus dem Weg räumen. Auch nach den Aposteln gab es vereinzelte christliche Gemeinden, in denen jüdische Christen an ihren alttestamentlichen Traditionen wie dem Halten bestimmter Festtage festhielten. Noch heute ist dies bei sogenannten messianischen Juden der Fall. Jakobus, der Paulus den Ratschlag gibt, sich an das Gesetz zu halten, betont zugleich, dass die Satzungen des Gesetzes nicht für die Heiden gelten; mit Ausnahme von drei Vorschriften (1. kein Blut essen / 2. kein Aas essen / 3. keine Unzucht treiben). So hatten es die Apostel auf ihrem gemeinsamen Konzil beschlossen und es allen aus dem Heidentum bekehrten Christen verkünden lassen.
Matthäus 5,17 f.
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
Römer 10,4
4 Denn Christus ist des Gesetzes Ziel, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.
Hebräer 10,8 f.
8 Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht gewollt und sie gefallen Dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden. 9 Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun Deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.
Jesus erklärt, dass er gekommen ist, um das Gesetz zu erfüllen. Paulus ergänzt, dass Christus das Ende bzw. das Ziel des Gesetzes ist. Das bedeutet, dass Jesus Christus der wahre Maßstab für GOTTES Gerechtigkeit ist und nicht mehr das mosaische Gesetz. Jesus erfüllte das Gesetz nicht nach dem Buchstaben, sondern gemäß der geistlichen Bedeutung, die ihm zugrunde liegt. Jesus opferte keine Tieropfer, wie es im Gesetz des Mose vorgeschrieben ist, sondern brachte sich selbst als Opfer dar, um die Sünden der Menschheit zu sühnen. Darüber hinaus erklärte Jesus, dass die rituellen Waschungen und Speisevorschriften des mosaischen Gesetzes dazu dienten, den Unterschied zwischen gut und böse zu verdeutlichen. Auch sämtliche Feste einschließlich des Sabbats, die für Juden vorgeschrieben waren, hatten eine sinnbildliche Bedeutung, welche eng mit dem Messias verknüpft ist. In diesem Sinne hat Jesus den eigentlichen Zweck des Gesetzes offenbart und es mit seinem Tod am Kreuz erfüllt. Durch Jesu Tod und Auferstehung trat der neue Bund in Kraft, während der alte Bund einschließlich aller Opfer- und Speisevorschriften, Reinigungsriten, Festtage, Sabbatgebot usw. aufgehört hat.
________________________________
3. Festtage (Sabbat)
2. Mose 20,8-11
8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines GOTTES. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
5. Mose 5,12-15
12 Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligst, wie dir der HERR, dein GOTT, geboten hat. 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 14 Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines GOTTES. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. 15 Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein GOTT, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein GOTT, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.
Sämtliche zeremoniellen Gebote des mosaischen Gesetzes waren ausschließlich dem Volk Israel gegeben. Diese umfassten unter anderem verschiedene Speisevorschriften sowie Vorschriften, bestimmte Feste zu feiern. Dazu zählt auch das Sabbatgebot. Dieses schrieb vor, dass am siebten Tag der Woche keine Arbeit verrichtet werden durfte. Der Sabbat galt als das zentrale Zeichen des alten Bundes. Damit war er neben der Beschneidung ein wichtiges Erkennungsmerkmal für GOTTES Volk Israel, wodurch es sich von den übrigen Heidenvölkern unterscheiden sollte. Der Sabbat sollte darauf hinweisen, dass GOTT der Schöpfer aller Dinge und damit einzig wahre GOTT ist. Andererseits sollte er an die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten erinnern. Das Gebot, am Sabbat zu ruhen, galt sowohl für Juden als auch für Fremde, die sich in Israel aufhielten. Dabei war GOTT der Sabbat so wichtig, dass eine Übertretung mit dem Tod bestraft wurde. Auf der anderen Seite knüpfte GOTT an das Befolgen des Sabbats Seinen Segen, sowohl für Juden als auch für Nichtjuden. Dass das Sabbatgebot Teil der Zehn Gebote war, unterstreicht seine alttestamentliche Bedeutung; nicht mehr und nicht weniger.
Markus 2,27 f.
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen. 28 So ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Jesus erklärt, dass das alttestamentliche Sabbatgebot einen Nutzen für die Menschen haben sollte. Im Gegensatz zu den Verboten der Pharisäer, war es sehr wohl erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Ähren auf dem Feld zu pflücken. In diesem Sinne war Jesus - genau wie jeder andere Mensch - "Herr über den Sabbat" (statt: "Knecht des Sabbats"). Weder meinte Jesus, dass das Sabbatgebot von ihm stammt, noch bestätigte er die ewige Gültigkeit des Gebots, wie oft behauptet wird. Der eigentliche Sinn des Sabbatgebots bestand darin, dem Menschen die Möglichkeit zu geben, einen ganzen Tag seinem Schöpfer zu widmen; ohne durch Arbeit oder andere Dinge abgelenkt zu sein. Da GOTT selbst sein Schöpfungswerk am sechsten Tag vollendete, um danach mit den Menschen Gemeinschaft zu haben, entschied Er sich für den siebten Tag. Darüber hinaus sollte der Mensch sich von der täglichen Mühsal der Arbeit erholen können.
Wer GOTT liebt, wird so viel Zeit wie möglich in Gemeinschaft mit Ihm verbringen wollen. Eine solche Person ist nicht auf einen bestimmten Tag in der Woche beschränkt. Vielmehr ist jeder Tag, den ein Mensch zur Ehre des himmlischen Vaters lebt, von GOTT gesegnet. Insofern hat das Ruhen am Samstag oder Sonntag aus rein rituellen Gründen für einen Christen keinerlei geistlichen Nutzen.
Lukas 22,20
20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
1. Korinther 5,7
7 Darum schafft den alten Sauerteig weg, auf dass ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus.
Kolosser 2,16 f.
16 So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats. 17 Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; der Leib aber ist Christus eigen.
Während sämtliche moralischen Gebote des Dekalogs (= Zehn Gebote) im neuen Testament wiederholt werden, findet sich das Gebot, den Sabbat oder andere Festtage des alten Bundes zu halten, an keiner Stelle. Paulus erklärt unmissverständlich, dass all jene Satzungen nur eine sinnbildliche Bedeutung hatten und sich in Christus erfüllt haben, weshalb sie für Gläubige im neuen Bund nicht länger gültig sind. Das Zeichen des neuen Bundes ist weder der Sabbat noch die Beschneidung, sondern das Blut, das Jesus für uns am Kreuz vergossen hat. Aus diesem Grund brauchen sich Christen von niemandem ein schlechtes Gewissen machen zu lassen, wenn sie den oben genannten Vorschriften des alten Bundes keine Beachtung schenken. Wer am siebten Tag ruhen möchte, darf dies tun, ohne anderen dasselbe vorzuschreiben.
Lukas 4,16
16 Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um zu lesen.
Apostelgeschichte 17,1 f.
1 Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. 2 Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten aus der Schrift (...).
Apostelgeschichte 2,46
46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen (...).
Zur Zeit Jesu und der Apostel war es üblich, dass sich die Juden traditionell am Sabbat in den Synagogen versammelten, um aus dem Gesetz zu lesen. Jesus ging in die Synagogen, um das Volk zu unterweisen. Paulus hingegen suchte die Synagoge auf, um den dortigen Juden und gottesfürchtigen Heiden (= Proselyten) darzulegen, dass Jesus der Messias ist. Dies bedeutet nicht, dass Jesus oder Paulus den Sabbat im alttestamentlichen Sinn feierten. Die Apostelgeschichte berichtet, dass die ersten Christen sich täglich versammelten. An manchen Stellen ist vom ersten Tag der Woche (= Sonntag) die Rede, was nicht heißt, dass der Sonntag nun der neue Sabbattag für Christen ist, wie es die Katholische Kirche lehrt.
Jesaja 66,22 f.
22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. 23 Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR.
Das alte Testament enthält etliche Prophezeiungen, die sich auch im neuen Testament wiederfinden; die meisten im Buch der Offenbarung. Auffällig ist, dass manche Details aus dem alten Testament fehlen bzw. nicht erwähnt werden. Dies hängt damit zusammen, dass sich die meisten alttestamentlichen Prophezeiungen auf das irdische Volk Israel und die jetzige Weltzeit beziehen, während das neue Testament von der künftigen Welt spricht, die GOTT Seinen Kindern verheißt. So ist beispielsweise in Jesaja 65 im Zusammenhang mit der neuen Erde vom Tod die Rede, obwohl das neue Testament lehrt, dass es in der künftigen Welt keinen Tod mehr geben wird. Insofern können sich die in Vers 23 erwähnten Sabbate und Neumondfeste nicht auf die neue Erde beziehen; zumal diese auch an keiner Stelle - weder in den apostolischen Briefen noch im Zusammenhang mit den Geboten Jesu - erwähnt werden.
Offenbarung 1,9 f.
9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes GOTTES und des Zeugnisses Jesu willen. 10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune (...).
Der im Buch der Offenbarung verwendete Wortlaut "herriger Tag" (altgr.: kyriakē hēmera) findet sich an keiner anderen Stelle; weder im alten noch im neuen Testament. Stattdessen ist an etlichen Stellen im neuen Testament vom "Tag des Herrn" (altgr.: hēmera Kyriou) die Rede. Dieser bezieht sich jedoch auf die Wiederkunft des Herrn Jesus bzw. den Tag des Gerichts. Im alten Testament nennt GOTT den Sabbat "Seinen heiligen Tag". Dies bedeutet jedoch nicht, dass Johannes in der Offenbarung ebenfalls vom Sabbat spricht, wie manche behaupten. Es ist möglich, dass hier der Tag der Auferstehung Jesu gemeint ist. Wäre das Sabbatgebot auch im neuen Bund gültig, würde er in sämtlichen apostolischen Briefen erwähnt werden.
______________________________
4. Speisegebote
Apostelgeschichte 10,9-15
9 Am nächsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die Nähe der Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste Stunde. 10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Während sie ihm aber etwas zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn, 11 und er sah den Himmel aufgetan und ein Gefäß herabkommen wie ein großes leinenes Tuch, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde. 12 Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. 13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! 14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines und Unreines gegessen. 15 Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was GOTT rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein.
Römer 14,5 f.
5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss. 6 Wer auf den Tag achtet, der tut’s im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt GOTT; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt GOTT auch.
Kolosser 2,16 f.
16 So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats. 17 Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; der Leib aber ist Christus eigen.
1. Timotheus 4,1-5
1 Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen anhängen, 2 verleitet durch Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. 3 Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die GOTT geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkannt haben. 4 Denn alles, was GOTT geschaffen hat, ist gut, und nichts verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; 5 denn es wird geheiligt durch GOTTES Wort und Gebet.
Hebräer 9,9 f.
9 Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der GOTT dient 10 allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind.
Hebräer 13,9
9 Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisegebote, von denen keinen Nutzen haben, die danach leben.
Das neue Testament lehrt, dass es keine rituellen Speisegebote für Christen gibt, wie es bei den Juden im alten Bund der Fall war. Diese irdischen Satzungen hatte GOTT den Menschen nur für eine begrenzte Zeit; nämlich bis zum Kommen des Messias auferlegt. Paulus erklärt, dass es keinerlei geistlichen Nutzen hat, bestimmte Speisen zu meiden. Nichtsdestotrotz sollte jeder Mensch auf eine ausgewogene Ernährung achten, um seinen Körper gesund zu erhalten. Entscheidend jedoch ist, mit reinem Gewissen zu essen und GOTT zu danken. Denn durch Gebet und GOTTES Segen wird jede Speise geheilgt (d.h. für rein erklärt).
______________________________
5. Der neue Bund
Hebräer 13,10
10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen denen nicht erlaubt ist, die am Zelt dienen.
2. Korinther 3,12-16
12 Weil wir nun solche Hoffnung haben, sind wir voller Freimut 13 und nicht wie Mose, der eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Israeliten nicht sahen das Ende dessen, was da vergeht. 14 Aber ihr Sinn wurde verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke über dem alten Bund, wenn daraus gelesen wird; sie wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christus abgetan wird. 15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. 16 Wenn es aber umkehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan.
Die Bibel lehrt, dass alle Menschen, die an Jesus Christus glauben, Teil des neuen Bundes werden, den GOTT durch das Blut Seines Sohnes gestiftet hat. Diejenigen, die (wie die Juden) weiterhin am alten Bund festhalten, können nicht an den Verheißungen des neuen Bundes teilhaben. Die Voraussetzung, um zu GOTTES Volk zu gehören und das ewige Leben zu empfangen, ist der Glaube an Jesus und die Bereitschaft, Seinem Lebensbeispiel zu folgen.