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Charismatik - Seite 1

 

1. Geistesgaben

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2. "Feuertaufe"

3. "Geistestaufe"

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4. Emotionen

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5. Gebet und Lobpreis

6. Engels- und Jesus-Erscheinungen

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7. Anbetung des Heiligen Geistes

8. New Age

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9. Heilung für alle

10. Falsche Sprachenrede

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11. Falsche Prophetie

12. Falsche Lehrer

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13. Zeichen und Wunder

14. "Trunkenheit im Geist" / "Göttliches Lachen" u.a.

15. Dämonen

16. Endzeitliche Erweckung

17. "Übergabegebet"

18. Frauenkreise

19. Gefährliche charismatische Personen und Kirchen

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1. Geistesgaben

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1. Korinther 12,4-11

4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. 5 Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. 6 Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein GOTT, der da wirkt alles in allen. 7 Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. 8 Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist; 9 einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; 10 einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern Arten von Sprachen; einem andern die Gabe, sie auszulegen. 11 Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.

 

Die Bibel lehrt, dass jeder, der an Jesus Christus glaubt, geistliche Gaben von GOTT empfängt. Diese Geistesgaben können einem Gläubigen situativ oder dauerhaft verliehen werden. Paulus erklärt, dass alle Gläubigen unterschiedliche Geistesgaben haben. Diese dienen zum Nutzen aller. ​Das bedeutet, dass es prinzipiell darum geht, die Gaben des Geistes in der Versammlung zur Auferbauung der Gemeinde einzubringen. Durch das Weissagen können Menschen GOTTES Willen verstehen und ihr Verhalten bessern. Die Gabe der Heilung ermöglicht es einem Menschen, durch GOTTES übernatürliches Wirken gesund zu werden. Die Gabe der Wunderkräfte soll Menschen GOTTES Allmacht verdeutlichen und darüber hinaus die Botschaft des Evangeliums bekräftigen. Auch praktische Gaben sollen der Gemeinde dienen und Bedürftigen (z.B. Armen bzw. Witwen und Waisen) zugute kommen. Die Verwendung zur eigenen Auferbauung - wie im Falle der charismatischen "Zungenrede" - gleicht einem Missbrauch der Geistesgaben.

Geistesgaben sind weder erlernbar, noch durch Zusprechen oder Händeauflegen auf andere Personen übertragbar. Insofern sind charismatische Veranstaltungen, bei denen genau das simuliert wird, eine unbiblische und darüber hinaus wirkungslose Praxis. Dass Paulus empfiehlt, nach größeren Gaben zu streben, bedeutet, dass jeder Christ GOTT bitten darf, ihm bestimmte Gaben zu verleihen, mit denen er anderen dienen und so zur Auferbauung des Leibes Christi beitragen kann. Doch es ist GOTT, der jedem Gläubigen nach Seinem Ermessen zuteilt. Das Machbarkeitsdenken von Charismatikern steht nicht nur im Widerspruch zu GOTTES Souveränität, sondern stellt genau genommen eine Form von Magie dar, wodurch der Mensch über GOTT verfügen will. Solche Konzepte stammen aus dem Bereich von Spiritismus und Esoterik.

 

1. Korinther 12,12-31

12 Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. (...) 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. (...) 18 Nun aber hat GOTT die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat. 19 Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer. (...)  27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied. 28 Und GOTT hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und Arten von Sprachen. 29 Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, 30 haben sie alle Gaben, gesund zu machen? Reden sie alle in Zungen? Können sie alle auslegen? 31 Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.  

Paulus erklärt, dass die Gemeinde aus vielen Gliedern besteht. Alle Glieder zusammen bilden den Leib Christi. Paulus erläutert, dass jedes Glied seine eigene besondere Aufgabe und Funktion hat und dass alle Gläubigen aufeinander angewiesen sind. Insofern ist die Frage des Paulus, ob alle Gläubigen alles können, rethorisch zu verstehen und eindeutig mit "nein" zu beantworten. Das heißt, dass nicht jeder Christ alle Gaben und Funktionen besitzt, da ansonsten jedes Glied für sich vollkommen und damit vom Leib unabhängig wäre. Damit würde Paulus sich selbst widersprechen.

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2. "Feuertaufe"

Matthäus 3,11 f.

11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 12 Er hat die Worfschaufel in seiner Hand und wird die Spreu vom Weizen trennen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. 

GOTT sandte Johannes den Täufer als Vorboten des Herrn Jesus, um die Leute mit Wasser zur Buße zu taufen. Jesus hingegen sollte die Menschen mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Hier ist die Rede von zwei verschiedenen Taufen. In der Heiligen Schrift dient Feuer als Bild für Gericht oder Prüfung. Als Messias hat Jesus zwei Funktionen: 1. Er ist der Erlöser (erstes Kommen); 2. Er ist der von GOTT eingesetzte Richter (zweites Kommen). Damit ist Jesus der Einzige, der die Vollmacht hat, mit Heiligem Geist und Feuer zu taufen. Er ist es, der den Heiligen Geist an Pfingsten über seine Jünger ausgoss und er wird es sein, der den Zorn GOTTES über die Gottlosen am Tag des Gerichts vollziehen wird.

Apostelgeschichte 2,2 f.

2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen (...).

 

Die hier erwähnten Feuerzungen waren ein sichtbares Zeichen für die Ausgießung des Heiligen Geistes, dessen Kommen Jesus seinen Jüngern zuvor verheißen hatte. Da die Jünger den genauen Zeitpunkt nicht kannten, ging dieses Ereignis mit verschiedenen sichtbaren (siehe Feuerzungen) und hörbaren (siehe Sprachenrede der Jünger) Zeichen einher. Bei der Taufe Jesu kam der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Auf diese Weise konnte Johannes der Täufer erkennen, dass Jesus der Messias ist, dem Johannes den Weg bereiten sollte. Es handelt sich um besondere Phänomene, die sich auf diese beiden Situationen beschränken. Das bedeutet nicht, dass der Heilige Geist wie eine Taube aussieht oder wie Feuer brennt.

Lukas 12,49-53

49 Dazu bin ich gekommen: ein Feuer auf die Erde zu werfen. Und wie sehr sehne ich mich danach, dass es schon lodert! 50 Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet ist! 51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht. 52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

 

Mit dem Feuer, von dem Jesus in Vers 49 spricht, ist nicht die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag gemeint ist, wie aus dem Kontext ersichtlich wird. Die Taufe, die Jesus in Vers 50 erwähnt, hat auch nichts mit einer sogenannten "Geistestaufe" zu tun, sondern ist eine bildhafte Umschreibung seines Erlösungswerkes. Jesu Kreuzestod und Auferstehung sind die zentralen Wahrheiten des Evangeliums. Jesus erklärt, dass sein Kommen zu einer Entzweiung unter den Menschen führen würde. Das bedeutet, dass sich an Jesus die Geister scheiden werden. Während manche Jesu Wort annehmen und ihm entschlossen nachfolgen, lehnen andere seine Botschaft ab. Dies führt zwangsläufig zu Spaltung und Unfrieden, auch innerhalb von Familien. Nirgends im neuen Testament wird der Heilige Geist mit einer Feuertaufe in Verbindung gebracht.

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3. "Geistestaufe"

Johannes 20,22

22 Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!

 

Johannes 16,7

7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch.

Apostelgeschichte 1,7 f.

7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Apostelgeschichte 11,15

15 Als ich aber anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie ebenso wie am Anfang auf uns.

Jesus erklärte seinen Jüngern, dass er zunächst verherrlicht werden musste (d.h. gekreuzigt, auferstehen und zur Rechten GOTTES erhöht), bevor der Heilige Geist kommen konnte. Laut Apostelgeschichte wurde der Heilige Geist erst am Pfingsttag über die Jünger ausgegossen. Das bedeutet, dass sie ihn nicht schon vorher empfangen haben können. Dass Jesus seine Jünger anhauchte, ist eine zeichenhafte bzw. prophetische Handlung, welche die Jünger für die Zeit stärken sollte, bis sie die verheißene Gabe vom Himmel empfangen würden. Es handelt sich nicht um zwei verschiedene Ausgießungen, wie Charismatiker behaupten. Auch wenn die Jünger von ihrem Herrn bereits in vielem unterwiesen worden waren, haben sie bis zu diesem Zeitpunkt noch keine neutestamentliche Wiedergeburt erlebt. Dies geschah erst an Pfingsten, als die Jünger den Heiligen Geist tatsächlich empfingen. Von diesem Augenblick an waren sie wiedergeboren und mit der Kraft aus der Höhe für ihren apostolischen Dienst ausgerüstet. Dies war ein einmaliges Geschehen. Darüber hinaus vergleicht Petrus die Geistestaufe des Kornelius mit der, die die Jünger an Pfingsten empfangen hatten.

Galater 3,2

 

2 Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?

 

 

Apostelgeschichte 5,31

 

31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort GOTTES mit Freimut.

Die Bibel lehrt, dass ein Menschen den Heiligen Geist GOTTES durch den Glauben empfängt; d.h. in dem Moment, wo er der Botschaft des Evangeliums glaubt, Jesus als seinen Herrn und Retter annimmt und Buße tut. Jedoch lesen wir an verschiedenen Stellen, dass Gläubige mit dem Heiligen Geist "erfüllt" wurden. Dies hat weder etwas mit einer separaten "Geistestaufe", wie Charismatiker sie lehren, noch mit dem Verteilen sogenannter Kraftsalbungen durch "auserwählte" Personen, wie es in charismatischen Kreisen gängige Praxis ist, zu tun. Es geht vielmehr darum, die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt, immer wieder von Neuem anzuzapfen. Dies geschieht 1. durch beständiges Beten sowie 2. durch das regelmäßige Studium im Wort. Beides richtet unseren Blick auf GOTT und stärkt uns innerlich, sodass wir Versuchungen widerstehen und gleichzeitig Ängste, Sorgen und Zweifel überwinden können. Anderenfalls laufen wir Gefahr, geistlich lau zu werden. Zudem sind wir auf diese Weise leichter verführbar. Von den ersten Christen heißt es, dass sie mit Heiligem Geist "erfüllt" wurden, obwohl sie ihn bereits lange zuvor empfangen hatten. Das Gebet verlieh ihnen Kraft, sodass sie das Evangelium trotz Anfechtungen weiterhin mit Freimütigkeit verkünden konnten.

Römer 8,9 + 14-16

 

9 Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich GOTTES Geist in euch wohnt; wer aber den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein. (...) 14 Denn welche der Geist GOTTES treibt, die sind GOTTES Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir GOTTES Kinder sind.

Galater 4,6

 

6 Weil ihr nun Kinder seid, hat GOTT den Geist Seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: "Abba, lieber Vater!"

Wer an Jesus glaubt und sich zu GOTT bekehrt, empfängt den Heiligen Geist nicht nur teilweise, sondern in seiner ganzen Fülle. Nur derjenige, der den Geist GOTTES hat, ist ein Kind GOTTES. Mit dem Empfang des Heiligen Geistes geht die geistliche Wiedergeburt eines Menschen einher. GOTTES Geist überführt von Sünde und befähigt zu einem heiligen, gottgefälligen Leben. Ohne den Geist ist das nicht möglich. An den Geistesfrüchten erkennt man wiederum, dass eine Person den Heiligen Geist empfangen hat. Darüber hinaus verleiht derselbe Geist einem Gläubigen die für ihn bestimmten Geistesgaben und rüstet ihn für seinen geistlichen Dienst zu.


 

Apostelgeschichte 8,12-19

 

12 Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich GOTTES und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und Frauen. 13 Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und mächtigen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen. 14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort GOTTES angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. 15 Die kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. 16 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. 17 Da legten sie die Hände auf sie und sie empfingen den Heiligen Geist. 18 Als aber Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an 19 und sprach: Gebt auch mir diese Macht, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.

Die Samariter waren ein Mischvolk aus Juden und Heiden. Da sie den Juden gegenüber feindselig eingestellt waren, pflegten sie keinerlei Umgang mit ihnen. Um zu verdeutlichen, dass Juden und Samariter in Christus einsgemacht sind, verzögerte GOTT in diesem Falle die Ausgießung des Geistes auf die bekehrten Samariter bis zur Handauflegung durch die Apostel, welche allesamt Juden waren. Es handelt sich hier um ein heilsgeschichtlich einmaliges Ereignis. Das Auflegen der Hände durch einen Juden sollte die Einheit zwischen Juden und Samaritern symbolisieren. Es war GOTTES souveräne Entscheidung, die Ausgießung Seines Geistes zu verzögern. Dies bedeutet nicht, dass sich der Heilige Geist willentlich und nach Belieben beschwören ließe, wie es Charismatiker irrtümlicherweise glauben. Ebenso wenig finden wir im neuen Testament eine Lehre oder Anweisung der Apostel, anderen die Hände aufzulegen, damit sie den Heiligen Geist empfangen. Diese besondere Vollmacht gab GOTT ausschließlich den ersten Aposteln und das auch nur in einzelnen, speziellen Situationen.

 

Apostelgeschichte 10,44-46

 

44 Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. 45 Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde; 46 denn sie hörten, dass sie in Sprachen redeten und GOTT hoch priesen.

Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass diejenigen den Heilige Geist empfangen, die das Wort hören und glauben. Es braucht keine besondere Geistestaufe durch Auflegen der Hände, wie es in charismatischen Kreisen praktiziert wird.

Apostelgeschichte 19,1-6

 

1 Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. 2 Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. 3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. 6 Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten.

Die Jünger, von denen hier die Rede ist, waren keine Jünger Jesu, sondern Jünger Johannes des Täufers. Sie kannten nur die Lehren des Johannes. Das heißt, dass sie zu dem Zeitpunkt, als Paulus ihnen begegnete, noch keine Christen waren. Sie wussten weder, das Jesus der Messias ist, noch waren sie auf seinen Namen getauft. Darüber hinaus hatten sie keinerlei Kenntnis von den Ereignissen an Pfingsten. Deshalb verkündigte Paulus ihnen das Evangelium. Erst danach konnten sie den Heiligen Geist empfangen. Ähnlich wie bei den Samaritern handelt es um eine besondere heilsgeschichtliche Sondersituation, aus der man keine allgemeingültige Lehre über eine vermeintliche Geistestaufe ziehen kann. In Kapitel 10 wurden die Heiden zum ersten Mal Teil der Gemeinde GOTTES. Um das Einssein mit ihnen in Christus zu verdeutlichen, ließt GOTT die frisch bekehrten Juden den Heiligen Geist erst nach Handauflegung des Apostels empfangen. Auch in diesem Falle stellt das Auflegen der Hände eine symbolische Handlung dar.

2. Timotheus 1,6 f.

 

6 Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du die Gabe GOTTES entfachst, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. 7 Denn GOTT hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Mit der "Gnadengabe GOTTES" ist hier nicht der Heilige Geist gemeint, sondern die Berufung des Timotheus zum Ältesten. Das Auflegen der Hände von Paulus war eine begleitende Handlung, welche die Anerkennung des jungen Timotheus als Ältester zum Ausdruck bringen sollte. In seinen beiden Briefen ermutigt und stärkt Paulus den noch unerfahrenen und zum Teil noch ängstlichen Timotheus für seinen Dienst als Gemeindevorsteher, indem er ihn daran erinnert, dass der Heilige Geist für Kraft, Liebe und Besonnenheit steht.

 

 

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4. Emotionen

1. Johannes 2,3

3 Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. 

 

Natürliche Freude ist biblisch. Viele Charismatiker sind jedoch von dem Verlangen getrieben, GOTT emotional zu erleben. Dafür macht man sich die Macht der Musik zunutze. Nicht umsonst ist nahezu jede charismatische Versammlung musikalisch unterlegt. Durch anregende (meist synthetisch erzeugte) Klänge und Rhythmen wird auf künstliche Weise eine aufgeheizte Atmosphäre erzeugt, an der sich die Leute emotional berauschen können. Diese Atmosphäre wird den Menschen als "Gegenwart GOTTES" bzw. als "Wirken des Heiligen Geistes" verkauft. In Wahrheit wird hier das Seelische mit dem Geistlichen verwechselt.

Die Basis für unseren Glauben soll GOTTES Wort sein. In ihm zeigt GOTT uns Seinen Willen. Wenn wir GOTT lieben und Sein Wort befolgen, so haben wir Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater. Ein Leben in beständiger Gemeinschaft mit GOTT bringt uns Frieden; einen Frieden, der alle Vernunft übersteigt. GOTTES Friede wiederum ist nicht vom temporären Gefühlszustand einer Person abhängig.

Schlechte Gefühle sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie können u.a. mit Sünde und einem schlechten Gewissen zusammenhängen. Sünde wiederum belastet unsere Beziehung zu GOTT und raubt uns den Frieden. In einem solchen Fall nützt es nichts, sich mit guten Gefühlen aufzupuschen. Um den Frieden mit GOTT wiederherzustelen, braucht es Buße. Nur dann kann GOTT uns vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit reinigen. Insofern kann Traurigkeit dazu dienen, unser Herz zu läutern. Haben wir uns mit GOTT versöhnt, kehrt auch die Freude wieder.

​Alles, was Christen tun, soll zur Ehre GOTTES und zur Erbauung der Gemeinde dienen. Geistliche Erbauung geschieht wiederum durch Liebe und nüchterne Schrifterkenntnis. Darauf sollte das Hauptaugenmerk liegen. Emotionale Erlebnisse sind nebensächlich. Wahre Liebe ist uneigennützig; das Streben nach guten Gefühlen hingegen egozentrisch.

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5. Gebet und Lobpreis

Charismatiker betrachten das Gebet als "rituelles Werkzeug" zum Erlangen geistlicher Ziele in der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Zu diesem Zweck finden regelmäßig Gebetsversammlungen statt, in denen (oft unter Begleitung von Musik) wild durcheinander gebetet wird, meistens in unverständlichen "Zungen". Zum einen soll hierdurch die "Gegenwart des Heiligen Geistes" hervorgerufen werden. Zum anderen wird durch ständiges "Proklamieren" (= Ausrufen) versucht, den Heiligen Geist zu instrumentalisieren und "geistliche Durchbrüche" (z.B. Krankenheilungen, Befreiung von Dämonen oder sonstige Wunder) herbeizuführen. Die Lautstärke und Intensität der Gebete nimmt dabei gewöhnlicherweise stetig zu. Zentrale Aussagen des Gebets werden immerzu wiederholt, bis das beabsichtigte Ziel erreicht ist. GOTTES souveräner Wille spielt dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle.

 

Beim Beten empfangen Charismatiker häufig "visuelle Eindrücke". Die Methode der Visualisierung ist eine magische Technik, in der der Mensch sich seine eigene Realität erdenkt bzw. erschafft. Sie gleicht einer Autosuggestion bzw. Selbsthypnose, die Charismatiker mit Glauben verwechseln. Glaube bedeutet, auf GOTT zu vertrauen, dass Er in der Lage ist, das zu wirken, was man erbittet. Die Voraussetzung dafür ist, dass das Gebetsanliegen mit GOTTES Willen übereinstimmt. Charismatiker hingegen versuchen, durch ihre Fantasie und Vorstellungskraft ein bestimmtes Ergebnis zu produzieren, unabhängig davon, ob es tatsächlich GOTTES Absichten entspricht oder nicht. Dass das in den allermeisten Fällen nicht funktioniert, sondern reines Wunschdenken bleibt, sollte niemanden verwundern. Auf der anderen Seite kann dies zu Enttäuschungen führen, wenn das gewünschte Ergebnis nicht eintritt; mit der Folge, dass manche Gläubige anfangen, an GOTT zu zweifeln oder ihren eigenen Glauben in Frage zu stellen; wie es in der Realität nicht selten der Fall ist.

Der Sinn des Betens besteht in erster Linie darin, mit GOTT zu kommunizieren und mit Ihm in Verbindung zu bleiben. Jakobus erklärt, dass das Gebet eines Gerechten viel bewirken kann, wenn es ernstlich ist. Die Voraussetzung, dass GOTT Gebete erhört, ist, 1. dass ein Mensch GOTT fürchtet und Seine Gebote befolgt, 2. dass er demütig und aufrichtig ist, 3. dass er in Übereinstimung mit GOTTES Willen bittet, 4. dass er im Glauben, d.h. mit Gottvertrauen und ohne Zweifel bittet. Im Gegensatz dazu kommt es weder auf die Länge noch auf die Wortwahl oder die Intensität eines Gebetes an. Ebenso wenig lehrt die Schrift, dass das "Beten in Zungen" irgendeinen besonderen Effekt auf das Gebet von Christen hat.

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6. Engels- und Jesus-Erscheinungen

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2. Korinther 12,2-4

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2 Ich kenne einen Menschen in Christus; vor vierzehn Jahren – ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht; oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es nicht; GOTT weiß es –, da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel. 3 Und ich kenne denselben Menschen – ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, weiß ich nicht; GOTT weiß es –, 4 der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch aussprechen kann. 

Die Bibel lehrt, dass bisher noch kein Mensch in den Himmel aufgefahren ist außer Jesus. Paulus erwähnt zwar eine Person, die bis in den dritten Himmel entrückt wurde, jedoch nicht davon berichten durfte, was sie gesehen und gehört hat. Insofern ist es höchst unglaubwürdig, wenn irgendwelche Personen von ihren Beobachtungen erzählen, die sie angeblich im Himmel gemacht haben. Vieler dieser Erzählungen sind widersprüchlich; manche hingegen schlicht absurd. Darüber hinaus heißt es, dass Jesus das nächste Mal für alle Menschen sichtbar aus dem Himmel wiederkommen wird. Als Jesus sich Saulus auf dem Weg nach Damaskus offenbarte, geschah dies durch eine Vision. Auch heutzutage kann Jesus durch Träume oder Visionen mit Menschen kommunizieren. Wer jedoch behauptet, dass Jesus ihn leibhaftig besucht hätte, entlarvt sich selbst als Lügner.

Kolosser 2,18 f.

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18 Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn 19 und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch GOTTES Wirken.

Engelserscheinungen sind biblisch, stellen jedoch seltene und keinesfalls alltägliche Ereignisse dar. Insgesamt finden sich in der Heiligen Schrift nur eine Handvoll Aussagen über Engel. Und das nicht ohne Grund. Schließlich soll der Fokus von uns Menschen auf GOTT liegen, und nicht auf Engeln. Die wenigen Berichte zeigen, dass Begegnungen mit Engeln für Menschen stets mit Ehrfurcht, teilweise sogar mit Angst und Ohnmacht verbunden waren (siehe Daniel, David u.a.). Da, wo Engel GOTTES in Erscheinung treten, fungieren sie in der Regel als Botschafter. In manchen Fällen beschützten sie Gläubige bzw. erretteten sie vor Unheil. Manchmal erscheinen Engel in der menschlicher Gestalt. In der Regel jedoch bleiben sie für Menschen unsichtbar.

Nirgends steht in der Bibel, dass ein Mensch Einfluss darauf hat, wann oder wie oft es zu Begegnungen mit Engeln kommt, da nur GOTT bzw. Jesus den Engeln gebieten kann. Im Gegensatz dazu stehen Personen, die sich als "Medium" bezeichnen, in ständigem Kontakt mit Dämonen (= gefallene Engel), die mit ihnen kommunizieren und sie für ihre teuflischen Zwecke manipulieren. Ebenso wie Satan verkleiden sich diese als Engel des Lichts, obwohl sie in Wahrheit böse Absichten verfolgen. Wenn jemand daher Engel verehrt, von regelmäßigen Engelserscheinungen erzählt bzw. Details über Engel schildert, die nirgendwo in der Bibel erwähnt werden oder anderen den Kontakt zu Engeln anbietet, handelt es sich mit Sicherheit um Dämonen und nicht um Engel GOTTES. Aus diesem Grund sollten solche Personen unbedingt gemieden werden. Dasselbe gilt für alle, die Lehren über "geheime Portale", "Zeitreisen", "den Zugang zum Himmel", "die Aktivierung geistlicher Gaben", "den Empfang besonderer Vollmachten" und andere unbiblische Sonderlehren verbreiten; noch dazu, wenn die betreffende Person dafür Geld verlangt. Alles, was wir Menschen wissen müssen, hat GOTT uns in Seinem Wort (kostenlos) offenbart. Gehen wir darüber hinaus, können wir leicht auf gefährliche Abwege geraten.

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7. Anbetung des Heiligen Geistes

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Matthäus 6,9

9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. 

Die Bibel lehrt, dass GOTT Einer ist und dass wir Menschen GOTT als unseren himmlischen Vater anrufen bzw. anbeten sollen. Weder im alten noch im neuen Testament findet sich ein Beispiel, wo Menschen den Heiligen Geist namentlich angebetet haben. Ebenso wenig lesen wir, dass GOTTES Geist Gebete erhören kann. Der Heilige Geist ist die lebendige Kraft GOTTES, durch die GOTT in jedem Gläubigen wohnt und wirkt.

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8. New Age

Es gibt auffallende Ähnlichkeiten zwischen vielen charismatischen Praktiken und Phänomenen aus dem esoterischen New Age. Während Charismatiker ihre übernatürlichen Befähigungen häufig mit den Vorhersagen des Propheten Joel begründen, berufen sich Jünger der New-Age-Bewegung auf die sogenannte "Geistesausgie­ßung des Wassermanns". Diese soll eine angebliche Erweiterung des Bewusstseins bewirken. Außerdem sollten Menschen hierdurch mit besonderen spirituellen Gaben und Kräften ausgerüsten werden. In beiden Bewegungen wird besonders die körperliche Heilung betont.

 

Ähnlich wie in der New Age-Bewegung möchte man GOTT über Gefühle wahrnehmen. Dabei wird GOTT zu einer unpersönlichen Kraft, die man durch bestimmte Meditations- und Atemtechniken spürbar in sich aufnimmt. Diese Methoden findet man auch in der sogenannten "transzendentalen Meditation", bei der bestimmte Silben ständig wiederholt werden, um das eigene Unterbewusstsein für "göttliche" bzw. "kosmische Kräften" zu öffnen. In der Charismatik gebraucht man hierfür den Namen "Jesus" bzw. "Jeschua" als Mantra. Genau wie im New Age werden auf diese Weise Zustände von Passivität und gedanklicher Leere erzeugt. Dadurch werden die Menschen empfänglich für verführerische Mächte, die sich physisch und nach außen sichtbar manisfestieren können. So verwundert es nicht, dass charismatische Gebetsversammlungen häufig von Unordnung und körperlicher Unruhe begleitet sind. Viele berichten von einem Hitzegefühl, das den ganzen Körper durchströmt. Manche setzen dies mit der in der Bibel erwähnten "Feuertaufe" gleich, obwohl das eine mit dem anderen nicht das Geringste zu tun hat. Ein solches Hitzeempfinden tritt bekannterweise bei spiritistischen Geistheilern auf. Durch die Ausschaltung des Willens wird die Person zum Medium einer Geisteskraft, die sie durchströmt und steuert.

 

Geistliche Wahrheiten werden über den Verstand vermittelt und nicht über Gefühle oder Körpererfahrungen, wie im New Age. Indem wir GOTTES Wort lesen und verstehen, bringen wir die in der Bibel beschriebenen Geistesfrüchte hervor. Was wir dabei fühlen, ist unerheblich. Auch das sogenannte "Tanzen im Geist" entspringt nicht der Bibel, sondern ist bis heute eine beliebte Praxis im Rahmen der Anbetung heidnischer Gottheiten. Die Tatsache, dass der König David einmal zur Ehre GOTTES tanzte, ist kein Vorbild, das Christen nachahmen sollen.

Eine weitere Ähnlichkeit zur New-Age-Bewegung besteht in der in charismatischen Kreisen verbreiteten Lehre, dass Geistesgaben erlernt und trainiert werden können. Im sogenannten "Bewusstseins-Erweiterungs-Programm" lernen auch New-Age-Jünger, die in ihnen ruhenden übernatürlichen Gaben und Kräfte zu entfalten. Im Gegensatz dazu lehrt die Bibel, dass alle Geistesgaben von GOTT kommen und dass es GOTT allein ist, der sie gläubigen Menschen souverän zuteilt. Dementsprechend haben menschliche Anstrengungen keinerlei Einfluss darauf.

 

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9. Heilung für alle

Matthäus 8,16 f.

 

16 Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus durch sein Wort und machte alle Kranken gesund, 17 auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheiten hat er getragen.«

Die Bibel enthält etliche Zeugnisse von übernatürlichen Heilungen. So wird berichtet, dass Blinde durch Jesus sehen, Gehörlose hören und Gelähmte wieder gehen konnten. Die Bibel lehrt jedoch nicht, dass alle Menschen, die an Jesus glauben, von körperlichen oder geistigen Krankheiten geheilt werden. Ebenso wenig steht irgendwo, dass Christen nicht krank werden können. Sowohl im alten Testament (Hiob, Hiskia, der Prophet Elisa) als auch im neuen Testament (Tabita, Timotheus, Trophimus, Epaphroditus) finden wir Beispiele, wo fromme Personen erkrankten. Manche von ihnen starben sogar an den Folgen ihrer Krankheit. Dies ist auch heute noch so. Jesaja prophezeite, dass der Messias die Leiden der Menschen auf sich nehmen würde. Aus dem Kontext wird ersichtlich, dass es sich primär um ein geistliches Leiden handelt, das alle Menschen betrifft; nämlich: Sünde. Als einziger der vier Evangelisten bezieht Matthäus diese Prophezeiung auch auf die Heilungswunder Jesu. Diese dienten jedoch in erster Linie zur Verherrlichung GOTTES sowie als Zeichen, dass Jesus der Messias ist. Bei den Aposteln wirkte GOTT ebenfalls viele übernatürliche Wunder. Auch in diesem Fall sollten sie die Botschaft des Evangeliums beglaubigen.

Matthäus 15,30

 

30 Unter ihnen waren Gelähmte, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke. Man legte sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie alle.

Markus 10,51 f.

 

51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. 52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. 

Überall, wo Jesus oder seine Apostel Menschen heilten, geschah dies augenblicklich und vollständig. Das bedeutet, dass die Person dauerhaft keinerlei Symptome mehr hatte. Im Gegensatz dazu entpuppen sich viele der vermeintlichen Wunderheilungen von Charismatikern immer wieder als unecht. Dazu zählen allen voran, vermeintliche Beinverlängerungen, die sich leicht vortäuschen lassen und deshalb bei Trickbetrügern sehr beliebt sind. In manchen Fällen spüren die Betroffenen eine physische Erleichterung. Kurze Zeit später jedoch kehren die Beschwerden wieder. Hier liegt die Vermutung nahe, dass die vorübergehende Schmerzfreiheit durch Selbstsuggestion zustande kommt; ähnlich, wie bei einer Hypnose. Nicht selten begründen Charismatiker ausbleibende Heilungen mit dem Unglauben der kranken Person, was eher nach einer fadenscheinigen Ausrede klingt, um sich selbst nicht in Frage stellen zu müssen. Auch wenn Glaube eine wichtige Rolle spielt, so genügte es, wenn eine Person sich direkt an Jesus oder seine Apostel wandte, um geheilt zu werden. Nirgends lesen wir, dass ein Kranker von Jesus aufgrund mangelnden Glaubens fortgeschickt wurde, ohne geheilt zu werden.

Auch wenn flächendeckende Heilungen heutzutage selten vorkommen, besitzt GOTT prinzipiell die Macht, Menschen von jeder Art von Krankheiten zu heilen. Viele Menschen können dies aus eigener Erfahrung bezeugen. Insofern ist die Behauptung, dass Zeichen und Wunder lediglich auf die Anfangszeit des Christentums beschränkt gewesen wären, falsch. Dies bedeutet jedoch nicht im Umkehrschluss, dass jeder Mensch durch Gebet bzw. das Auflegen von Händen automatisch gesund wird; unabhängig davon, wie stark sein Glaube ist. Selbst diejenigen, die das Gegenteil behaupten, erkranken im Laufe ihres Lebens. Ob eine Person geheilt wird oder nicht, hängt letztlich immer von GOTT ab. Abgesehen davon lehrt Paulus, dass nicht jeder Gläubige die Gabe der Heilung besitzt.

 

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