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Satan ist keine Person - Seite 1

1. Satan als Geistwesen

 

2. Der Begriff "Satan" in Verbindung mit Menschen 

3. Dämonen als Geistwesen

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1. Satan als Geistwesen

1. Mose 3,1-6

1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die GOTT der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte GOTT gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat GOTT gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern GOTT weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie GOTT und wissen, was gut und böse ist.6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. 

 

Manche behaupten, dass es sich bei der erwähnten Schlange um ein intelligentes Tier handeln würde, welches die Fähigkeit hatte, zu sprechen und das die Menschen ohne Vorsatz zum Ungehorsam gegen GOTT verleitet hätte. Es gibt jedoch keinen plausiblen Grund für eine solche Annahme; zumal Tiere 1. nicht in GOTTES Ebenbild geschaffen sind und 2. im Gegensatz zu Menschen und Engeln weder Weisheit besitzen noch verbal mit ihnen kommunizieren können. Wäre die Schlange nur ein intelligentes Tier ohne bösen Absichten gewesen, hätte GOTT auch sie wie die Menschen gewarnt, nicht von der verbotenen Frucht im Garten zu essen und sie auf die Folgen einer Übertretung des Gebots hingewiesen. Zudem bedeutet das Wort listig (hebr.: ‘ā·rūm) nicht nur, dass jemand Wissen hat bzw. intelligent ist, sondern impliziert, dass eine Person in trügerischer Absicht handelt. Die Schlange hat sich weder "verhört" noch "hinterfragt" sie nur, sondern sie widerspricht GOTT bzw. behauptet das Gegenteil dessen, was GOTT gesagt hat (ihr werdet gewiss nicht sterben, sondern GOTT weiß (...) ihr werdet sein wie GOTT). Damit verdreht die Schlange bewusst GOTTES Worte, um dessen Glaubhaftigkeit in Zweifel zu ziehen und die Menschen zu irritieren. Genau das ist Satans Ziel. Aus diesem Grund wird Satan auch Teufel (altgr.: diabolos), d.h. Durcheinanderbringer genannt, weil er die Wahrheit verdreht und in Lüge verkehrt, um Menschen zu täuschen (Jesaja 5,20). Darüber hinaus wird die Schlange nirgends sonst in der Heiligen Schrift im Zusammenhang mit dem Sündenfall als "intelligentes Tier" erwähnt, sondern ausschließlich in Verbindung mit dem Teufel als Person, der gegen GOTT und die Wahrheit kämpft (Offenbarung 12,7-17 / Offenbarung 20,1-3).

1. Mose 3,13-15

13 Da sprach GOTT der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß. 14 Da sprach GOTT der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Die Strafe der Schlange ist schwerwiegender als die der Menschen. Im Gegensatz zu Adam und seiner Frau spricht GOTT einen Fluch über die Schlange aus. Im Falle Adams wird lediglich der Erdboden verflucht. Kain ist der erste Mensch, der wegen des Mordes an seinem Bruder Abel verflucht wird. Hätte die Schlange aus Unwissenheit gehandelt, hätte GOTT sie gar nicht oder wesentlich milder bestraft. Während sich Vers 14 auf die Schlange als Tier bezieht, adressiert GOTT in Vers 15 den Teufel, der sich als Schlange verstellt hat, um die Menschen zu täuschen. Wäre die Schlange zudem nur ein Tier in einer neutralen Rolle, würde die Schrift sie nicht als Feind des Menschen bezeichnen. Denn ein Feind ist keine neutrale Person, sondern einer, der Böses im Schilde führt. Jemandem den Kopf zu zertreten, bedeutet, eine Person zu entmachten / zu vernichten / außer Gefecht zu setzen. Satan hat sich gegen seinen Schöpfer gestellt und beansprucht nun die Herrschaft für sich. Darum verheißt GOTT den Menschen einen Retter aus der Nachkommenschaft der Frau, der Satan besiegen und dessen Herrschaft über die Welt zunichte machen wird. Dieser Nachkomme ist Jesus Christus. Eine neutrale Person hingegen muss nicht bekämpft und besiegt werden. Dieser künftige Untergang des Teufels wird durch die Verwünschung der Schlange symbolisiert (auf dem Bauch kriechen = Handlungsunfähigkeit / Staub fressen = Tod).

 

Offenbarung 12,1-17

1 Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. 2 Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. 3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, 4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. 5 Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu GOTT und Seinem Thron. 6 Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von GOTT, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage. 7 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, 8 und er siegte nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. 9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. 10 Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres GOTTES geworden und die Macht Seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist gestürzt, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm GOTT. 11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod. 12 Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kam zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat. 13 Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. 14 Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. 15 Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, damit er sie fortreiße. 16 Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. 17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die GOTTES Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. 

Es besteht ein klarer und unbestreitbarer Bezug zum Sündenfall, als die Schlange Adam und Eva verführte. Der Drache und die Schlange werden eindeutig als Teufel und Satan identifiziert. Satan (altgr.: satanas) bedeutet Feind oder Widersacher, während Teufel (altgr.: diabolos) die Bedeutung von Ankläger oder Verleumder hat. Im Alten Testament kommen diese beiden Wörter insgesamt 27 Mal vor; im Neuen Testament deutlich häufiger. Überall, wo die Begriffe Satan oder Teufel 1. mit bestimmtem Artikel ho / ha und 2. ohne unmittelbarem Bezug zu Menschen stehen, handelt es sich um einen Eigennamen für ein übernatürliches Geistwesen, das in der Bibel als Feind GOTTES in Erscheinung tritt. Im Alten Testament finden sich dazu insgesamt vier Textstellen (Hiob 1,6-12 / Hiob 2,1-7 / Sacharja 3,1-7 / 1. Chronik 21,1); im Neuen Testament sind es Dutzende (Matthäus 4,10 / Markus 8,33 / Lukas 10,18 / Johannes 13,27 / Apostelgeschichte 26,18 / Römer 16,20 / 1. Korinther 5,5 / Offenbarung 2,9 u.v.m.). Darüber hinaus existieren mehrere unspezifische Bezeichnungen für den Teufel als Person; wie z.B. Beelzebul (Matthäus 10,25), der Feind (Lukas 10,19), der Böse (Matthäus 13,19), Beliar (2. Korinther 6,15), der Ankäger (Offenbarung 12,10) und der Versucher (Matthäus 4,3).

 

Verse 3 + 4 erklären in bildhafter Sprache, wie der Teufel ein Drittel aller himmlischen Engel (Sterne) zum Abfall von GOTT verführte. Dies wird in Vers 9 bestätigt. Verse 7 + 8 verdeutlichen, dass es sich sowohl bei Michael und seinen Engeln als auch beim Teufel und seinen Engeln 1. um konkrete Personen (keine anonymen Mächte) sowie 2. um himmlische Wesen / Engel (keine Menschen) handelt. Denn außer Jesus gibt es keinen Menschen, der Engel befehligt. Hier kommen nur Engelsfürsten wie Michael und der Satan in Frage. Zum anderen findet der hier geschilderte Kampf nicht auf der Erde, sondern im Himmel statt, der im Gegensatz zu Engeln für Menschen in der Regel nicht zugänglich ist und zu dem auch Satan und seine Engel für eine begrenzte Zeit Zugang hatten (Hiob 1 + 2 / Sacharja 3, 1 f. / Lukas 18,10). Verse 9 + 10 bekräftigen, dass die Schlange (= Satan) böse Absichten verfolgt, indem sie die Menschen verführt, um sie anschließend vor GOTT zu verklagen (Sacharja 3,1 f.); genau wie damals im Garten Eden (1. Mose 3). Nur eine reale Person ist imstande, jemanden zu verklagen und Zorn zu empfinden. Verse 12-17 unterstreichen die feindselige Einstellung der Schlange (= Satan) gegenüber allen, die zu GOTT gehören und Seine Gebote befolgen.

Hiob 1,6-12

6 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan mit ihnen. 7 Der HERR aber sprach zum Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. 8 Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse. 9 Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob GOTT umsonst fürchtet? 10 Hast Du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsum bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Land. 11 Doch strecke Deine Hand aus und taste alles an, was er hat: Was gilt’s, er wird Dir ins Angesicht fluchen! 12 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.

Es handelt sich in diesem Abschnitt um eine Versammlung im Himmel. Daher ist der Begriff Gottessöhne (altgr.: bēn 'ĕlôhîym) auf himmlische Wesen, in diesem Falle auf (gefallene) Engel zu beziehen und nicht auf Menschen, da sterbliche Menschen für gewöhnlich  keinen Zugang zum Thron GOTTES im Himmel haben. Auch hier tritt Satan als Person auf. Doch genau wie in 1. Mose 3 hinterfragt der Teufel nicht nur. Seine Absicht besteht darin, Hiob zu Fall zu bringen und gleichzeitig GOTT zu entehren. Dies verdeutlicht auch die aggressive und verleumderische Ausdrucksweise des Teufels, mit der er GOTT regelrecht herausfordert. Kein Mensch in der Heiligen Schrift redet mit GOTT auf solche Weise. GOTT jedoch, der die wahren Absichten Satans durchschaut, erlaubt ihm, Hiob zu prüfen (Hiob 2,3). Vers 8 legt nahe, dass dies von GOTT so beabsichtigt ist. Weil GOTT allwissend ist und den Ausgang der Prüfung kennt, lässt Er den Teufel gewähren (Lukas 22,31). Gleichzeitig setzt Er Satan eine Grenze, die der Teufel nicht überschreiten darf. Dies verdeutlicht, dass alle Macht und Kontrolle über die Situation und das Handeln Satans bei GOTT liegt. GOTT gebraucht den Teufel für Seine Pläne. GOTT und Satan arbeiten weder zusammen, noch steht der Teufel als Anwalt im Dienste GOTTES, wie manche glauben. Vielmehr nutzt GOTT Satans Bosheit, um sich 1. selbst zu verherrlichen, 2. Hiob Erkenntnis zu lehren und dessen Glauben zu stärken, 3. Satans böses Wesen sichtbar zu machen sowie 4. die Behauptungen des Teufels zu widerlegen und ihn damit zu erniedrigen. Nachdem Hiob sich bewährt hat, wird er von GOTT belohnt und noch mehr gesegnet als zuvor (Hiob 42,12-17). Für den Teufel hingegen bedeutet Hiobs Treue zu GOTT eine herbe Niederlage.

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2. Samuel 24,1

1 Und der Zorn des HERRN entbrannte abermals gegen Israel, und Er reizte David gegen sie und sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda!

1. Chronik 21,1

1 Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, dass er Israel zählen ließe.

Auch wenn 2. Samuel 24,1 den Anschein erweckt, ist nicht GOTT derjenige, der David aktiv gegen Israel anstachelte. Es handelt sich um eine semitische Redewendung, die eine Erlaubnis ausdrückt. Es ist unter Gelehrten allgemein anerkannt, dass in semitischen Sprachen das aktive Verb auch passiv oder permissiv gebraucht werden kann. Auf diese Weise scheint es, als würden böse Taten GOTT zugeschrieben werden, obwohl GOTT sich lediglich der Bosheit anderer bedient. Auch Textstellen wie Matthäus 6,13 / Jesaja 45,5-7 / Amos 3,6 und ähnliche müssen in diesem Sinn verstanden werden. Möglicherweise waren es Israels Aufstände gegen David, die von Absalom und Scheba begangen wurden und die Jahwes Zorn und Satans Angriff Tür und Tor geöffnet haben. GOTT war so wütend auf Israel, dass er sie nicht so beschützen konnte, wie er es wollte. Deshalb erlaubte er Satan, Unheil über Israel zu bringen. Ähnlich war es mit Achan, der sich entgegen GOTTES Weisung am Gebannten vergriff, sodass GOTT Israel Seine Hilfe entzog, bis das Böse aus ihrer Mitte entfernt wurde (Josua 7). Dass GOTT das Böse zulässt, bedeutet nicht, dass GOTT böse ist. Im Gegensatz zu anderen Textstellen im Zusammenhang mit Satan enthält der hebräische Text an dieser Stelle nicht den bestimmten Artikel der (altgr.: ha). Insofern kann sich Satan hier sowohl auf den Teufel als Person als auch auf einen Widersacher im Allgemeinen beziehen.

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Matthäus 4,1-11

1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du GOTTES Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund GOTTES geht.« 5 Da nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du GOTTES Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird Seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen GOTT, nicht versuchen.« 8 Dann führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen GOTT, und Ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel herzu und dienten ihm.

Auch an dieser Stelle agiert Satan als Person, wie die Wörter herzutreten (altgr.: proserchomai) (Vers 3), mitnehmen (altgr.: paralambanō) (Verse 5 + 8), zeigen (altgr.: deiknuō) (Vers 8) und verlassen (altgr.: aphiēmi) (Vers 11) andeuten. Auch wenn proserchomai auch im Zusammenhang mit abstrakten Dingen genutzt werden kann, verwendet es Matthäus in seinem Evangelium ausschließlich für Personen. Dabei steht das Wort Satan als Eigenname für eine ganz bestimmte Person, nämlich den Anführer der gefallenen Engel (Matthäus 25,41 / Markus 3,22 / Offenbarung 12,3 f. + 7-9). Wenn in der Bibel von Menschen die Rede ist, werden diese grundsätzlich entweder als Mensch beschrieben oder namentlich genannt, was hier nicht der Fall ist. Ebenso abwegig ist die Behauptung, dass Jesus von seinen eigenen Gedanken versucht wird. Dies würde im Text durch entsprechende Formulierungen zum Ausdruck kommen (z.B. "er dachte bei sich" / "er sprach in seinem Herzen" u.ä.). Auch die entschlossene Reaktion Jesu auf die Versuchung unter Berufung auf GOTTES Wort spricht gegen eine solche Annahme. In diesem Fall kommt die Versuchung ganz klar von außen. Der Versucher ist niemand anderes als Satan, der Durcheinanderbringer. Die Wörter antworten (altgr.: apokrinomai) und sprechen (altgr.: epo) (Verse 3 + 6 + 9) machen zudem deutlich, dass hier eine Unterhaltung zwischen zwei Personen stattfindet. In den Versen 7 + 10 heißt es ausdrücklich, dass Jesus zu ihm (und nicht zu sich selbst) sprach. Hinzu kommt, dass nur eine reale Person Jesus Reiche anbieten konnte. Auch hier kommt niemand anderes als Satan in Frage, der in der Bibel als Gott / Herrscher dieser Welt beschrieben wird (Johannes 14,30 / Johannes 16,11 / 2. Korinther 4,4). Auch die Verse 9-11 ergeben nur dann Sinn, wenn es sich bei dem Versucher um ein Lebewesen handelt.

Matthäus 13,36-39

36 Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. 37 Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist’s, der den guten Samen sät. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same, das sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. 39 Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. 

 

In diesem Text legt Jesus seinen Jüngern das Gleichnis vom Sämann aus (Matthäus 13,3-9). Darin werden der Menschensohn, der den guten Samen sät, und der Teufel, der das Unkraut sät, als Personen gegenübergestellt. Auch an dieser Stelle verwendet Jesus die Begriffe Feind (altgr.: echthros) und Teufel (altgr.: diabolos) als Eigenname. Anderenfalls würde Jesus näher erläutern, auf wen sich diese Begriffe beziehen. Stattdessen wird vorausgesetzt, dass die Zuhörer verstehen, wer gemeint ist. Die allermeisten jüdischen Schriftgelehrten betrachteten den Teufel als Person. Es gibt nur wenige zeitgenössische Schriften, aus denen ein abweichendes Verständnis hervorgeht.

Matthäus 25,41

41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Hier adressiert Jesus erneut den Teufel und seine Engel als Personen. In Offenbarung 12,7-9 ist die Rede von Michael und seinen Engeln sowie dem Drachen und seinen Engeln. Aus Daniel 10,13 + 21 und Judas 1,9 geht klar hervor, dass Michael, der Engelsfürst, kein Mensch, sondern ein himmlisches Wesen ist, dem die Engel GOTTES unterstellt sind. Der Kontext macht deutlich, dass es sich bei den hier erwähnten Engeln ebenfalls um himmlische Wesen handelt und nicht um menschliche Boten. Das gleiche lässt sich auch im Zusammenhang mit Satan und seinen Engeln annehmen, da hier exakt dieselben Wörter verwendet werden. Zudem macht Jesus deutlich, dass auch der Teufel und seine Engel unter dem Fluch des Todes stehen, so, wie jeder, der GOTTES Gebote übertritt. Doch im Unterschied zu Menschen, für die es eine Auferstehung aus dem ersten Tod gibt, sind gefallene Engel von Anfang an für die ewige Verdammnis bestimmt (Hebräer 2,16 / Offenbarung 20,10). Der Grund dafür ist, dass die Menschen verführt wurden, während Satan und seine Engel sich ohne äußere Ursache gegen GOTT aufgelehnt haben.

Lukas 22,31 f.

31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 32 Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder. 

1. Petrus 5,8 f.

8 Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. 9 Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen. 

Jakobus 4,7

 

7 So seid nun GOTT untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.

Wie das Buch Hiob und andere Bibelstellen zeigen, stellen der Teufel und seine Engel die Menschen fortlaufend auf die Probe, damit sie sündigen und verloren gehen; wie das Wort verschlingen (altgr.: katapinō) deutlich macht. Aus diesem Grund wird Satan als Feind GOTTES und aller Menschen bezeichnet, dem es zu widerstehen gilt. Jesus Christus, der das Vorbild eines jeden Gläubigen ist, macht es vor (Matthäus 4,1-11 / Hebräer 4,15). Die Wörter suchen (altgr.: zēteō), umhergehen (altgr.: peripateō), begehren (altgr.: exaiteomai) und fliehen (altgr.: pheuxetai) lassen wiederum eindeutig erkennen, dass Satan eine Person ist. Dafür spricht auch, dass hier das Wort Widersacher (altgr.: antidikos) in der Einzahl statt in der Mehrzahl ("die Widersacher") steht; so, wie an vielen anderen Stellen auch. Dies unterstreicht, dass das Wort Satan in der Regel ein bestimmtes Wesen beschreibt, und keine allgemeingültige Bezeichnung für eine beliebige Personengruppe ist.

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