Satan ist keine Person - Seite 2
Johannes 8,44
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
Dieser Vers wird von manchen auf Kain, den ersten Sohn Adams und Evas bezogen. Dagegen spricht jedoch, dass überall, wo das Neue Testament Analogien zu Menschen macht, diese namentlich genannt werden (2. Timotheus 3,8 / 2. Petrus 2,15 / 1. Johannes 3,12 / Judas 1,11). Wenn hingegen eine Person als Satan bezeichnet wird, so wird immer aus dem Zusammenhang ersichtlich, wer gemeint ist (2. Samuel 16,10 / 2. Samuel 19,23 / Markus 8,33). In diesem Fall verwendet Jesus das Wort Teufel nicht als Metapher für einen Menschen, sondern adressiert eine bestimmte Person, deren Identität den Zuhörern bekannt ist. Hinzu kommt, dass Kain nicht der Vater der Lüge ist, sondern die Schlange (= Satan), die die ersten Menschen durch eine Lüge verführte und die bereits lange vor Kain existierte (1. Mose 3,1-15 / Offenbarung 12,9). Daher ist die Bezeichnung Menschenmörder (altgr.: anthrōpoktonos) ebenfalls auf die Schlange (= Satan) zu beziehen. Denn der Ungehorsam Adams und Evas brachte ihnen und der gesamten Menschheit den Tod (Römer 5,12-19 / 1. Korinther 15,21). Darauf zielte Satans Täuschung von Anfang an ab. Von Kain wird nicht gesagt, dass er mehr als einen Menschen umgebracht hätte. Satan hingegen hat bis heute unzählige Menschen auf dem Gewissen.
In Johannes 8 geht es um geistliche Vorbilder. Die Juden nennen Abraham (Verse 39 f.) und GOTT (Verse 41 f.) ihren Vater. Jesus erklärt hingegen, dass es nicht auf die leibliche Abstammung ankommt. Vielmehr verraten die Gesinnung und das Handeln einer Person deren wahre Zugehörigkeit. Die Werke der Juden offenbarten, dass sie in Wahrheit weder zu Abraham noch zu GOTT, sondern zu Satan gehörten, weil sie nach dem Vorbild des Teufels handelten. Genauso wie Abraham und GOTT stellt dieser eine reale Person dar. Die Bezeichnung Sohn des Teufels (altgr.: huios diabolos), die Paulus gegenüber dem Zauberer Elymas gebraucht, drückt genau dasselbe aus (Apostelgeschichte 13,9 f.). Jakobus bezeichnet Neid und Streitsucht als teuflisch (altgr.: daimoniódés), weil diese der Gesinnung Satans entsprechen (Jakobus 3,15).
Johannes 14,30
30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich.
Johannes 16,8-11
8 Und wenn er (der Heilige Geist) kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; 9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben; 10 über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; 11 über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Die Bezeichnung Fürst dieser Welt (altgr.: archōn tou kosmou) belegt, dass es sich bei Satan, dem Teufel, um eine Person, und nicht um eine abstrakte Kraft handelt. Würde Jesus diese Aussage auf einen normalen Mensch beziehen, so hätte Jesus sie entsprechend präzisiert. Insofern können hier weder der Hohe Rat noch der römische Statthalter Pontius Pilatus gemeint sein, da keiner von ihnen Fürst der ganzen Welt war. Satans Herrschaft ist in erster Linie eine geistliche; ähnlich wie GOTTES Herrschaft auch. Indem Menschen GOTTES Gebote übertreten, machen sie sich zu Dienern des Teufels. Wer jedoch GOTTES Gebote befolgt, erweist sich als Diener GOTTES.
Römer 16,20
20 Der GOTT des Friedens aber wird den Satan in Kürze unter euren Füßen zertreten.
Dieser Vers steht in Verbindung zu der Verheißung in 1. Mose 3,15, wonach der Same der Frau (= der Messias) der Schlange (= Satan) den Kopf zertreten würde. Das Wort zertreten (altgr.: syntripsei) bedeutet, jemanden zu vernichten. Die Macht dazu kommt vom himmlischen Vater, dem GOTT des Friedens. Anders als in manchen prophetischen Visionen, die von Tieren als Metaphern für Weltreiche sprechen, wird Satan an dieser Stelle nicht als Metapher, sondern wie an den allermeisten Stellen als Eigenname für den Engelsfürsten der Finsternis verwendet.
2. Korinther 2,10 f.
10 Wem aber ihr etwas vergebt, dem vergebe ich auch. Denn auch ich habe, wenn ich etwas zu vergeben hatte, es vergeben um euretwillen vor Christi Angesicht, 11 auf dass wir nicht überlistet werden vom Satan; denn seine Gedanken sind uns ist nicht unbekannt.
2. Korinther 11,12-15
12 Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun, um denen den Anlass zu nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir. 13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. 14 Und das ist auch kein Wunder; denn der Satan selbst verstellt sich als Engel des Lichts. 15 Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.
Auch in diesen beiden Stellen wird Satan als Eigenname verwendet, wie das Pronomen seine (altgr.: autos) anzeigt. Die Bezeichnung Engel des Lichts (altgr.: angelon phōtos) bezieht sich eindeutig auf ein himmlisches Wesen und nicht auf einen menschlichen Boten; während sich die Begriffe falsche Apostel (altgr.: pseudapostoloi) bzw. betrügerische Arbeiter (altgr.: ergatai doliloi) auf Menschen beziehen, die im Dienste bzw. in der Gesinnung Satans agieren, indem sie Lügen verbreiten; so, wie der Teufel es von Anfang an tut (1. Mose 3,1 / Johannes 8,44). Zudem kann nur eine reale Person sich verstellen (altgr.: metaschématizó), einen Gedanken haben (altgr.: noéma) und jemanden überlisten (altgr.: pleonekteó); so, wie Satan.
Epheser 2,1 f.
1 Auch euch hat Er (GOTT) auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, 2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten des Machtbereiches der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
Das griechische Wort archōn kann u.a. Fürst, Mächtiger, Herrscher bedeuten. In jedem Fall ist damit eine konkrete Person gemeint. Das griechische Wort exousia bedeutet Bereich. Es kann sich auf den Bereich beziehen, in dem Macht bzw. Autorität ausgeübt wird. Demnach beschreibt Paulus den Teufel als denjenigen, der über die bösen geistlichen Mächte der Finsternis in der Luft herrscht (Epheser 6,12 / Kolosser 1,13). Das Wort Luft (altgr.: amphibologia) kann sowohl eine wörtliche als auch sinnbildliche Bedeutung haben. Einerseits beherrscht der Teufel die Luft und lebt teilweise in ihr. Im Kampf zwischen GOTT und Satan versucht der Teufel, das Wetter gegen GOTTES Volk einzusetzen (Hiob 1,19). Viele Verse im Alten Testament zeigen, dass das Wetter vom Gehorsam der Menschen beeinflusst wird. Andererseits kann auch die Sphäre des Bösen gemeint sein, die diese Welt umgibt.
Epheser 6,10-12
10 Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke! 11 Zieht die ganze Waffenrüstung GOTTES an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! 12 Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.
Christen kämpfen nicht primär gegen Fleisch und Blut, auch nicht gegen abstrakte Herrschaftssysteme, die aus Menschen bestehen, sondern gegen geistliche Kräfte in der unsichtbaren Welt, womit eindeutig Satan und seine Engel als Geistwesen gemeint sind. Die Begriffe Herrscher (altgr.: arché), Machthaber (altgr.: exousia) und Weltherrscher (altgr.: kosmokratōr) können sich sowohl auf irdische (Lukas 12,11 / Titus 3,1) als auch himmlische Autoritäten (Epheser 2,2 / Epheser 3,10 / Kolosser 3,16) beziehen. In diesem Falle handelt es sich um dämonische Mächte, wie aus dem Kontext ersichtlich wird. Sowohl Engel als auch Dämonen besitzen unterschiedliche Macht und Autorität. Sie sind in einer Hierarchie organisiert, die sowohl ihr Handeln als auch ihren Dienst beeinflusst (Daniel 10,13), wobei manche Engel mächtiger sind als andere (Daniel 10,12-14).
Das Wort kosmokratōr kommt im Neuen Testament nur hier vor und wurde im antiken Griechenland für weltherrschende "Götter" verwendet. Damit möchte Paulus deutlich machen, dass Christen es mit äußerst mächtigen Gegnern zu tun haben, die einen enormen Einfluss auf das Geschehen auf Erden ausüben und denen kein Mensch aus eigener Kraft etwas entgegen setzen kann. Es ist allein GOTTES Gnade sowie dem Einsatz Seiner himmlischen Engel zu verdanken, dass der Teufel nicht ungehindert agieren kann, wie er will. Das Wort Finsternis (altgr.: skotos) verdeutlicht, dass diese himmlischen Herrscher nicht für, sondern gegen GOTT und die Wahrheit arbeiten. Die Bezeichnung geistliche Mächte der Bosheit (altgr.: pneumatikos ponēria) ist als Oberbegriff aller zuvor erwähnten Kräfte zu verstehen. Das Wort Himmelswelt (altgr.: epouranios) unterstreicht, dass es sich um überirdische, d.h. nicht menschliche Gewalten handelt. Seit dem Satan aus dem Himmel verstoßen wurde, ist sein Einflussbereich auf die Erde begrenzt (Lukas 10,18 / Offenbarung 12). Dennoch geht seine Macht weit über die von irdischen Machthabern hinaus. Die Macht des Teufels manifestiert sich in erster Linie darin, dass er Menschen dazu verführt, sich gegen GOTT zu stellen. Dies erreicht Satan durch Lügen und listige Täuschungen (Vers 11); so, wie damals im Garten Eden (1. Mose 3), als der Teufel Adam und Eva verführte. Aus diesem Grund sind Glaube und Gehorsam gegenüber GOTT das effektivste Mittel, um Satan und seinen Engeln zu widerstehen und deren Macht zu brechen (Jakobus 4,7 / 1. Petrus 5,8 f.).
1. Thessalonicher 2,17 f.
17 Wir aber, Brüder und Schwestern, nachdem wir eine Weile von euch getrennt waren – von Angesicht, nicht im Herzen –, haben wir uns desto mehr bemüht, euch von Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. 18 Darum wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, einmal und noch einmal, doch der Satan hat uns gehindert.
Auch wenn es Menschen sind, die Christen verfolgen, so ist der Teufel derjenige, der sie dazu anstiftet. Paulus bezieht seine Aussage auf die hindernden Umstände, allen voran Bedrängnis und Gefangenschaft, wodurch der Teufel und seine Handlanger dem Apostel sowohl die Verkündigung als auch das Reisen erschweren.
2. Thessalonicher 2,7-10
7 Denn das Geheimnis des Frevels ist bereits wirksam; nur muss der, der es jetzt aufhält, erst hinweggetan werden; 8 und dann wird der Frevler offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus töten mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. 9 Der Frevler aber wird kommen durch das Wirken des Satans mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern 10 und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden.
Offenbarung 13,4
4 (...) und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?
Hier erklärt Paulus, dass der Teufel dem Antichristen seine Macht verleiht. Er agiert nicht nur im Auftrag, sondern auch auf dieselbe Weise wie Satan, indem er die Menschen durch Lügen und Täuschungen verführt (Johannes 8,44). Zudem kann nur eine reale Person Macht verleihen bzw. übertragen.
1. Korinther 6,2 f.
2 Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun die Welt von euch gerichtet werden soll, seid ihr dann nicht gut genug, über so geringe Sachen zu richten? 3 Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Wie viel mehr über Dinge des täglichen Lebens.
Paulus erklärt, dass die Heiligen sowohl Ungläubige als auch Engel richten werden. Diese Aussage ergibt nur dann einen Sinn, wenn neben den heiligen Engeln auch gefallene Engel (= Dämonen) existieren. Denn Engel GOTTES sind nicht von GOTTES Gericht betroffen. Vielmehr sind sie es, die das Gericht über die Gottlosen vollziehen werden (Matthäus 13,41 / Matthäus 24,31). Aus dem Kontext wird eindeutig ersichtlich, dass es sich um himmlische Wesen handelt, die sich gegen GOTT aufgelehnt haben und für das Gericht vorgemerkt sind (Matthäus 25,41 / Judas 1,6).
1. Korinther 5,4 f.
4 Wenn ihr im Namen unseres Herrn Jesus versammelt seid und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus bei euch ist, 5 sollt ihr diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben des Fleisches, auf dass sein Geist gerettet werde am Tage des Herrn.
Mit dieser Aussage macht Paulus deutlich, dass es zwei Herrschaftsgebiete gibt, nämlich 1. das Herrschaftsgebiet GOTTES, nämlich die Gemeinde, deren Haupt Jesus Christus ist sowie 2. das Herrschaftsgebiet Satans, nämlich die Welt, die derzeit vom Teufel und seinen Engeln beherrscht wird. Wenn eine gläubige Person, die sich versündigt, aus der Gemeinschaft der Heiligen vorrübergehend ausgeschlossen wird, befindet sie sich im Herrschaftsbereich Satans. Um von dort wieder herauszukommen, ist derjenige aufgefordert, seine Schuld zu bekennen und aufrichtig Buße zu tun, d.h. die fleischlichen Begierden zu kreuzigen (Galater 5,16-27). Ist dies erfolgt, bleibt die Person gerettet und kann wieder in Gemeinschaft aufgenommen werden. Anderenfalls bleibt sie ausgeschlossen.
1. Timotheus 5,21
21 Ich ermahne dich inständig vor GOTT und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du dich daran hältst ohne Vorurteil und niemanden begünstigst.
Diese Formulierung lässt darauf schließen, dass es zwei Gruppen von Engeln gibt: nämlich gute und böse. Anderenfalls ergäbe diese Aussage keinen Sinn. Das griechische Wort, das mit auserwählt übersetzt wird, lautet eklektos. Es ist dasselbe Wort, das auch im Zusammenhang mit Gläubigen verwendet wird und ist daher auch in demselben Sinn zu verstehen. Die auserwählten Engel sind solche, die GOTT treu geblieben sind und sich nicht an Satans Rebellion gegen ihren Schöpfer beteiligt haben. Sie sind von GOTT auserwählt, weil sie sich für GOTT entschieden haben, genauso wie Christen auserwählt sind, weil sie sich für Christus entschieden haben (Römer 8,33 / Kolosser 3,12). Die Stadt Ephesus, in der sich Timotheus aufhielt, war vermutlich eine Hochburg der Magie und dämonischer Aktivitäten (Apostelgeschichte 19,12-30). Aus diesem Grund beruft sich Paulus an dieser Stelle ausdrücklich auf die guten Engel, die in der Versammlung der Heiligen anwesend sind und über die Gläubigen wachen, indem er sie gleichzeitig von den gefallenen Engeln, die die Menschen verführen, abgrenzt.
2. Timotheus 2,25 f.
25 Vielleicht hilft ihnen GOTT zur Umkehr, die Wahrheit zu erkennen 26 und wieder nüchtern zu werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen.
Nur eine reale Person besitzt einen eigenen Willen. Der Wille des Teufels steht im diametralen Gegensatz zum Willen GOTTES. Wie an etlichen anderen Stellen wird mit der Bezeichnung Teufel auch hier eine konkrete Person adressiert, deren Identität der Zielgruppe offenbar bekannt ist und bei der es sich nicht um einen normalen, sterblichen Menschen handelt, da ein solcher von Paulus konkret benannt werden würde.
Offenbarung 9,20 f.
20 Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich doch nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können, 21 und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei.
In 1. Korinther 10,18-22 erklärt Paulus, dass sich hinter den verschiedenen heidnischen Gottheiten in Wahrheit Dämonen verbergen, die von den Menschen angebetet werden wollen. Diese Wahrheit, die Götzendienst in GOTTES Augen so abscheulich macht, kommt auch in Offenbarung 9 zum Ausdruck. Wer einen Götzen verehrt, öffnet sich dem Einfluss böser Geister und zieht GOTTES Zorn auf sich.
Offenbarung 20,1-3
1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.
Offenbarung 20,7 f.
7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis 8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer.
Auch in diesem Abschnitt werden die Bezeichnungen Drache (altgr.: drakonta), Schlange (altgr.: ophis), Teufel (altgr.: diabolos) und Satan (altgr.: satanas) gleichgesetzt (Vers 2). Wie der Engel, der vom Himmel herabfährt, ist auch der Teufel eine eine reale Person, da nur eine Person andere zum Kampf versammeln kann (Vers 8). Das Wort alt (altgr.: archaios) impliziert, dass es sich bei der Schlange nicht um ein buchstäbliches Tier handeln kann, das seit dem Sündenfall existiert, sondern um eine Umschreibung für ein himmlisches Wesen. Zudem ist weder ein Mensch noch ein Tier, die beide sterblich sind, imstande, 1000 Jahre in Gefangenschaft zu überleben, sondern nur ein Engel. Die Schlange, hinter der sich in Wahrheit der Teufel verbirgt, hatte im Garten Eden keineswegs eine neutrale Rolle, sondern war von Anfang an darauf aus, die Menschen zu verführen und auf diese Weise deren Tod herbeizuführen. Während Satan zu Beginn noch mit einer List arbeitete, offenbart er in diesem letzten großen Aufstand gegen GOTT und Seine Heiligen ganz offen und unverhüllt sein wahres teuflisches Wesen, welches sich in Hass und Mordlust äußert. Doch bereits kurze Zeit später endet Satan im Feuersee, während seine Soldaten restlos vernichtet werden (Verse 9 f.).
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2. Der Begriff "Satan" in Verbindung mit Menschen
2. Samuel 19,22
22 David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, dass ihr mir heute wollt zum Satan werden? Sollte heute jemand sterben in Israel?
Matthäus 16,21-23
21 Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. 22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: GOTT bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht! 23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Johannes 6,70 f.
70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel. 71 Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.
Johannes 13,2
2 Und nach dem Abendessen – als schon der Teufel dem Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, ins Herz gegeben hatte, dass er ihn verriete (...).
Apostelgeschichte 5,3 f.
3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast? (...) Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern GOTT belogen.
Apostelgeschichte 13,9 f.
9 Saulus aber, der auch Paulus heißt, blickte, mit Heiligem Geist erfüllt, fest auf ihn hin 10 und sprach: Du, voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! Willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren?
Jakobus 3,13-15
13 Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. 14 Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. 15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, menschlich und teuflisch.
Das griechische Wort für Widersacher ist satanas. Es ist dem Aramäischen entlehnt und bezeichnet ursprünglich jemanden, der auf der Lauer liegt. In der Bibel wird satanas sowohl für Menschen, die böse / feindselige Absichten verfolgen, als auch als Eigenname des Teufels mit der Bedeutung Widersacher oder Feind verwendet. Geht es um den Teufel als Person, heißt es immer der Satan (altgr.: ha satanas). In Bezug auf Menschen hingegen steht satanas in der Regel ohne Artikel. Zudem wird immer aus dem Kontext ersichtlich, auf welche Person sich das Wort bezieht; z.B. den Engel des HERRN (4. Mose 22,22 + 32), auf David (1. Samuel 29,4), auf Abischai (2. Samuel 19,22 f.), auf Davids Feinde (1. Könige 5,18), auf Hadad, den Edomiter (1. Könige 11,14), auf Reson, den Sohn Eljadas (1. Könige 11,23) oder auf einen menschlichen Feind (Psalm 109,6). Insofern unterscheidet die Bibel sehr klar zwischen Satan als persönliches Wesen und Personen, die im Sinne / im Dienste Satans handeln. Ein Widersacher GOTTES zu sein, ist das Wesensmerkmal des Teufels. Satanas kann sich auf das direkte Wirken (Hiob 1 + 2) oder auf ein indirektes Wirken (Matthäus 16,23) des Teufels beziehen. Als großer Widersacher des wahren GOTTES ist Satan die indirekte Ursache der Probleme in der Welt, indem er Menschen von innen und von außen manipuliert und kontrolliert, um sie für seine widergöttlichen Ziele zu missbrauchen.
In der Bibel repräsentiert der Teufel das Böse in Person. Insofern ist Satan das Vorbild aller Gottlosen. Das Wort Schlangenbrut, das mehrfach in Bezug auf die Pharisäer und Schriftgelehrten gebraucht wird (Matthäus 3,7 / Matthäus 12,34 / Matthäus 23,33), ist eine direkte Anspielung auf den Teufel als Person, der in der Bibel als Schlange bezeichnet wird (1. Mose 3 / Offenbarung 12,9); wobei dem Wort Schlange eine eindeutig negative und keinesfalls neutrale Bedeutung zukommt. An anderen Stellen werden Menschen direkt als Satan (satanas) oder Teufel (diabolos) bezeichnet. Wer denkt und handelt wie Satan, erweist sich als (geistliches) Kind des Teufels und macht sich eins mit ihm (Johannes 8,44 / Apostelgeschichte 13,10 / 1. Johannes 3,10-12). Wer dagegen gottesfürchtig lebt, erweist sich als (geistliches) Kind GOTTES. Petrus versuchte, - genau wie Satan - Jesus daran zu hindern, GOTTES Willen zu erfüllen; wenn auch - im Gegensatz zum Teufel - ohne böse Absicht. Dennoch wies Jesus ihn scharf zurecht, um Petrus zu zeigen, dass seine Denkweise an dieser Stelle verkehrt war. Judas offenbarte sich als Verräter und damit als Diener Satans, der als Verleumder und Ankläger der Heiligen auftritt (Offenbarung 12,10). Daher wurde er von Jesus zurecht dem Teufel gleichgestellt. Auch Hananias und seine Frau handelten im Geiste Satans, indem sie die Gemeinde GOTTES betrogen. All diese Beispiele zeigen die unterschiedliche Verwendung der Begriffe Teufel und Satan. Sie widerlegen jedoch keinesfalls die Existenz des wahren Teufels, welcher der Urheber der Sünde ist.
