Kommentar zum Neuen Testament
Apostel-Briefe - Seite 3
Titus 2,13
13 (...) und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen GOTTES und Heilands, Jesus Christus (…).
Einige versuchen, durch die sogenannte “Granville-Sharp-Regel“ zu belegen, dass dieser Vers Jesus GOTT nennt. Granville Sharp war ein englischer Theologe, Philanthrop und Verfechter der Dreieinigkeitslehre. Er begann, die Grammatik des Neuen Testaments zu studieren, um zu zeigen, dass Jesus Christus GOTT ist. In seinem 1798 veröffentlichten Werk “Remarks on the Uses of the Definitive Article in the Greek Text of the New Testament, Containing Many New Proofs of the Divinity of Christ“ stellte Sharp sechs Regeln für die Verwendung des bestimmten Artikels im Griechischen vor, von denen eine als sogenannte “Granville-Sharp-Regel“ bekannt geworden ist. Während meist nur auf die erste Regel Bezug genommen wird, bleiben die Regeln zwei bis sechs unbeachtet. Dass diese angebliche Grammatikregel zur Zeit des Apostels Paulus bereits existierte, ist nicht nachweisbar. Bevor eine Grammatikregel akzeptiert und eingesetzt wird, sollte sie getestet und verifiziert werden. Nur weil jemand eine “Regel“ erstellt, ist diese nicht automatisch richtig.
In seinem Studium des Neuen Testaments erklärte Sharp:
Wenn im Griechischen zwei unterschiedliche Personen durch das Wort und (altgr.: καί) verbunden sind und der ersten Person der bestimmte Artikel o (altgr.: der / dieser) vorausgeht, so ist es nicht zwingend notwendig, den bestimmten Artikel vor der zweiten Personengruppe zu wiederholen. In diesem Fall bezieht sich das letztere Substantiv immer auf dieselbe Person, die durch das erste Substantiv beschrieben wird. Mit anderen Worten: Dann handelt es sich um eine nähere Beschreibung der zuerst genannten Person.
ho (= der) + Substantiv + kai (= und) + Substantiv = eine Person
Damit diese Regel anwendbar ist, musste Sharp bestimmte Kategorien von Substantiven aus der Regel ausnehmen:
1. unpersönliche Substantive
2. Substantive im Plural
3. Eigennamen
Umgekehrt bedeutet dies: Damit Sharps Regel gilt, müssen die Substantive persönlich, im Singular und gebräuchlich sein. Da Titus 2,11-13 und 1. Petrus 1,1 f. auf den ersten Blick dem von Sharp dargelegten Muster folgen, kam er zu dem Schluss, dass die Titel GOTT und Erlöser sich auf ein und dieselbe Person beziehen müssen; in diesem Fall auf Jesus Christus. Dies wertete Sharp als Beweis für seine theologische Überzeugung in Bezug auf die Gottheit Christi. Hierzu gibt es jedoch mehrere Einwände:
Im klassischen Griechisch war die Wiederholung des Artikels nicht zwingend notwendig, um sicherzustellen, dass die Elemente getrennt betrachtet werden. Auch in der Bibel kann der zweite Artikel weggelassen werden, ohne dass die beiden Substantive sich auf ein- und dieselbe Person beziehen, wenn der Autor weiß, dass seine Leser einen Unterschied zwischen den Subjekten erkennen. Da der Apostel Petrus in beiden Briefen konsequent zwischen GOTT und Jesus unterscheidet, ist diese Bedingung erfüllt. Denn durch das Weglassen des Artikels würde keine Unklarheit zwischen Jesus und GOTT in den Köpfen der Leser entstehen. Daher kann er problemlos weggelassen werden. Eine weitere Ausnahme liegt dann vor, wenn zwei oder mehrere Substantive ihrer Natur nach miteinander absolut unvereinbar sind. Auch dies ist bei GOTT (= Schöpfer) und Jesus (= Mensch) der Fall.
Es ist auch erwähnenswert, dass Sharp sich für eine Änderung von acht Versen im Neuen Testament einsetzte, die Jesus aus seiner Sicht als unseren GOTT bezeichnen würden. Dazu gehören u.a. 2. Thessalonicher 1,12 oder 2. Timotheus 4,1 Doch etliche deutsch- und englischsprachige Bibelausgaben sind den Vorschlägen Sharps – mit Ausnahme von 1. Petrus 1,1 f. und Titus 2,11-13 – nicht gefolgt. Stattdessen blieben sie bei ihrer Übersetzung, bei der GOTT und Jesus Christus eindeutig voneinander unterschieden werden. Dies zeigt, dass Sharps “Regel“ keine grammatikalische Gesetzmäßigkeit darstellt. In Offenbarung 1,17 f. finden wir ein gegenteiliges Beispiel. Hier wird zweimal der Artikel der (altgr.: ho) für dieselbe Person gebraucht statt auf zwei verschiedene Personen. Dies verdeutlicht zusätzlich die Flexibilität der griechischen Sprache.
Weitere Ausnahmen aus der Bibel finden sich in den nachfolgenden Beispielen:
Sprüche 24,21: Mein Sohn, fürchte den HERRN und (den) König und menge dich nicht unter die Aufrührer
Johannes 11,19: Viele Juden aber waren zu Marta und (zu) Maria gekommen
Vermutlich diente Sharp Epheser 5,5 als Anlass für die Konstruktion seiner Regel. Dort heißt es: in dem Reich Christi und GOTTES. Aus dem Artikel, der vor Christus eingefügt und vor GOTT weggelassen wird, schloss Sharp, dass sich beide Namen auf dieselbe Person beziehen müssen. Daher gab er den Vers mit “im Reich Christi, unseres GOTTES“ wieder. In GOTTES künftigem Reich werden Gerechtigkeit und Friede sein. Christus sagte, dass die Sanftmütigen die Erde besitzen werden (Matthäus 5,5). Das künftige Königreich, das auf der Erde errichtet wird, hat in der Bibel viele Namen. Es wird Königreich des Himmels (Matthäus 4,17) und Königreich GOTTES (Markus 1,15) genannt. Im Vaterunser (Matthäus 6,10) nannte Jesus es Dein Reich (d.h. Reich des Vaters), ebenso wie in Matthäus 13,43. Darüber hinaus nannte Jesus es auch sein eigenes Königreich (Lukas 22,30). Kolosser 1,13 spricht vom Königreich Seines geliebten Sohnes. GOTTES Reich ist das Reich des Vaters. Der Mensch war von Anbeginn an dazu berufen, GOTTES Reich zu erben und zu besitzen. Das Land Kanaan, das GOTT Seinem Volk Israel zum ewigen Besitz versprach, sollte ein Bild für das künftige, weltumfassende Königreich GOTTES sein. Da Jesus sündlos war, ist er der rechtmäßige Erbe. Ihm hat GOTT das Reich vermacht, sowie allen, die durch den Glauben an Jesus zu Miterben seines Reiches geworden sind. Sharps voreingenommene Übersetzung von Epheser 5,5, 1. Petrus 1,1 f und Titus 2,11-13 ist unbegründet und als Beweis für Jesu Göttlichkeit ungeeignet.
Tatsache ist, dass in solchen Passagen, in denen es in der griechischen Konstruktion eine gewisse Unklarheit darüber zu geben scheint, ob Jesus mit GOTT gleichgesetzt wird oder nicht, nicht allein die Grammatik den entscheidenden Faktor darstellt. Hier gilt es zu beachten, dass das Neue Testament den Titel GOTT (altgr.: theos) an über 500 Stellen eindeutig und ausschließlich auf den Vater bezieht. Darüber hinaus wird (der) GOTT konsequent von Jesus Christus unterschieden. Für Jesus hingegen wird der Titel der Herr / unser Herr (altgr.: kyrios) verwendet. Wenn (der) GOTT verwendet wird, ist davon auszugehen, dass die Autoren des Neuen Testaments den Vater im Sinn haben, außer wenn der Kontext dem widerspricht. Dies ist jedoch an keiner Stelle im Neuen Testament der Fall. Daher muss jede Passage mit einer mehrdeutigen grammatikalischen Konstruktion, die den Titel GOTT entweder dem Vater oder Jesus Christus zuschreiben könnte, zugunsten des Vaters entschieden werden. Alles andere stellt keine seriöse Exegese (= Auslegung eines biblischen Textes), sondern vielmehr eine Eisegese dar (= Textauslegung, bei der etwas in den Text hineininterpretiert wird, das nicht darin steht oder gemeint war).
Die Regel von Granville Sharp ist eine mechanische Konstruktion, die einem Satz Bedeutung verleiht, ohne anderen wichtigen Elementen wie Kontext sowie weiteren sprachlich-grammatikalischen Merkmalen Beachtung zu schenken. Daher kann sie – wenn überhaupt – als nur bedingt gültig betrachtet werden. Als Beleg für die Gottheit Jesu kommt sie jedenfalls nicht in Frage. Die richtige Übersetzung lautet daher:
13 (...) und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen GOTTES und unseres Heilands, Jesus Christus (…).
(Luther-Übersetzung 1912 / Schlachter-Übersetzung 1951)
____________________________________
Hebräer 1,1-12
Psalm 2,7 / 2. Samuel 7,14 / 5. Mose 32,43 / Psalm 45,7 f. / Psalm 102,26-28
1 Nachdem GOTT vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern in den Propheten, 2 hat Er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet in dem Sohn, den Er eingesetzt hat zum Erben über alles, um dessentwillen Er auch die Welt gemacht hat. 3 Er ist der Abglanz Seiner Herrlichkeit und der Abdruck Seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem mächtigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe 4 und ist so viel besser geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, besser ist als ihr Name. 5 Denn zu welchem Engel hat GOTT jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«? Und wiederum: »Ich werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein«? 6 Und abermals, wenn Er den Erstgeborenen einführt in den Erdkreis, heißt es: »Und alle Engel GOTTES sollen ihn anbeten.« 7 Von den Engeln heißt es zwar: »Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen«, 8 aber von dem Sohn: »Dein Thron, o GOTT, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches. 9 Du hast die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehasst; darum hat dich, o GOTT, dein GOTT mit Freudenöl gesalbt mehr als deine Gefährten.« 10 Und: »Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Deiner Hände Werk. 11 Sie werden vergehen, Du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand; 12 und wie einen Mantel wirst Du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und Deine Jahre werden nicht aufhören.«
1 Nachdem GOTT vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern in den Propheten,
Von Anfang an wird im Hebräerbrief zwischen GOTT und Seinem Sohn unterschieden. Erst in den letzten Tagen hat GOTT durch den Sohn geredet; vorher nicht. Keiner der Apostel schreibt etwas über das Wirken des Sohnes vor seiner Geburt. Damals sprach GOTT durch Seine Propheten, Engel oder direkt durch Träume und Visionen zu den Menschen. Wie die Propheten, die GOTT gesandt hat, in Seinem Auftrag redeten, ohne selbst GOTT zu sein, so redet und wirkt auch der Sohn im Auftrag des Vaters, ohne selbst GOTT zu sein. Das Wort im (altgr.: en) meint, dass GOTT in Menschen wirkt. Jesus erklärte in Johannes 14,10-12, dass der Vater in ihm ist und die Werke durch ihn tut. Das heißt, dass GOTT den Messias gebrauchte, um Seinen Plan zur Rettung der Menschheit auszuführen. Dies macht Jesus nicht zu GOTT.
2 ...hat Er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet in dem Sohn, den Er eingesetzt hat zum Erben über alles, um dessentwillen Er auch die Welt / die Zeitalter gemacht hat.
Sohn zu sein, bedeutet, Erbe zu sein. Das griechische Wort kosmos kann sowohl Welt als auch Zeitalter bedeuten. Das griechische Wort dia kann wiederum mit durch oder um jemandes willen übersetzt werden. GOTT schuf die Erde, um sie der Menschheit zum Besitz zu geben. Weil Jesus ohne Sünde war, erwies er sich als wahrer Sohn und damit als rechtmäßiger Erbe von GOTTES Reich. Durch den Glauben an ihn werden wir zu Miterben seines Reiches (Römer 8,17 / Galater 4,7). GOTT machte auch verschiedene Zeitalter, in denen Er Seinen Heilsplan nach und nach offenbarte. Zuletzt folgte die in der Schrift angekündigte Offenbarung des verheißenen Erlösers. Nach dem jetzigen Zeitalter folgt das ewige messianische Zeitalter.
3 Er ist der Abglanz Seiner Herrlichkeit und der Abdruck Seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem mächtigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe
Dass der Sohn der Abglanz (altgr.: apaugasma) des Vaters und der Abdruck / Ausdruck (altgr.: charaktēr) Seines Wesens ist, bedeutet, dass Jesus aufgrund seiner Sündlosigkeit GOTTES Herrlichkeit ausstrahlt, welche der Mensch – den GOTT in Seinem Ebenbild geschaffen hat – ursprünglich haben sollte (Römer 3,23 / 2. Korinther 4,6). GOTT ist Licht und GOTT ist heilig. Deshalb sollen auch wir Menschen heilig bzw. sündlos sein (1. Petrus 1,16 / 1. Johannes 1,5-7). Dieses Ziel hat die Menschheit seit dem Sündenfall verfehlt. Jesus ist der erste und einzige Mensch, der diesen Anspruch von Beginn seines Lebens an erfüllt hat. Darum hat GOTT ihn zum Erlöser der Menschheit gemacht. Durch die geistliche Wiedergeburt werden Gläubige zu Teilhabern der göttlichen Natur (2. Petrus 1,4). In Christus sind sie damit eine neue Schöpfung (2. Korinther 5,17) bzw. neue Menschen (Epheser 4,24). Jesus ist dabei das Vorbild, dem alle gleichgestaltet werden sollen (Römer 8,29). Indem wir wie Jesus werden, erhalten wir die Herrlichkeit zurück, die durch die Sünde verloren gegangen ist. Die vollständige Herrlichkeit der Kinder GOTTES wird jedoch erst in der Auferstehung der Gerechten sichtbar werden (Römer 8,19-23 / 1. Johannes 3,2).
Vers 3 hat somit nichts mit einer angeblichen Gottheit des Sohnes zu tun. Der menschliche Sohn sitzt zur Rechten GOTTES, d.h. auf dem Ehrenplatz neben dem Vater. GOTT hat Jesus zum Herrn und König über alle gemacht (Apostelgeschichte 2,36). Alle Macht ist ihm von GOTT gegeben (Matthäus 28,20). Diese Macht hatte Jesus vorher nicht. Jesu Wort (= Befehl / Weisung) ist mächtig. Der Sohn kann Dinge im Himmel und auf Erden entscheiden und beeinflussen. Dies tut Jesus nicht eigenmächtig, sondern stets im Einklang mit dem Willen seines Vaters.
4 ...und ist so viel besser geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, besser ist als ihr Name.
Etliche Stellen im Neuen Testament sprechen von der Erhöhung Jesu. Dieser Erhöhung des Sohnes ging ein sündloses Leben und ein schmachvoller Tod am Kreuz voraus. Darauf folgten die Auferweckung Jesu und dessen Himmelfahrt zu GOTT. Erst, seitdem sich der Sohn zur Rechten des Vaters gesetzt hat, ist er den Engeln GOTTES überlegen. Dies deuten die Wörter geworden (altgr.: ginomai) und ererbt (altgr.: kleronomeo) in Vers 4 an. GOTT ist der Schöpfer aller Engel. Daher war Er ihnen schon immer überlegen. Wäre Christus GOTT, hätte er nicht erhöht werden können, da es niemand Höheres gibt als GOTT. Auch heißt es an keiner Stelle, dass Christus nach seiner Auferstehung zu dem wurde, was er vorher gewesen ist.
Das Wort erhöhen (altgr.: hupsoō) bezieht sich auf eine Position bzw. einen Status, der eine Person wichtiger oder angesehener macht als vorher. Wenn Jesus erst nach seiner Auferstehung besser als die Engel wurde, kann er nicht der ewige GOTT sein. Die Behauptung von Vertretern der Zwei-Naturen-Lehre Christi, wonach sich die Aussage nur auf die menschliche Natur des Sohnes bezöge, ist ebenfalls nicht haltbar. Denn wenn Jesus zwei Naturen besäße und seine göttliche Natur bei seiner Menschwerdung abgelegt bzw. verborgen hätte, wäre er auch nach seiner Auferstehung “GOTT im menschlichen Körper“. Auch in diesem Fall wäre es unsinnig, von einer Erhöhung des Sohnes zu sprechen. Stattdessen müsste von einer “Wiedereinsetzung“ bzw. “Reinkarnation“ des Sohnes die Rede sein.
Das Wort Name (altgr.: onoma) kann den richtigen Namen oder den Ruf bzw. Titel einer Person meinen. In diesem Fall bezieht es sich auf den Titel, den Jesus als Herr / König / Richter von GOTT verliehen bekommen hat. Indem GOTT Seinen Knecht Jesus zum Herrn machte (Apostelgeschichte 2,36), stellte er ihn über alle Menschen und Engel und gab ihm Vollmacht über alle Geschöpfe (Epheser 1,20 f. / Philipper 2,9 / Hebräer 2,5-9). Jesus erhielt diesen Status vom Vater erst nach seiner Verherrlichung. Diese Herrlichkeit war in der Heiligen Schrift über den Messias vorausgesagt worden (Psalm 110,1).
5 Denn zu welchem Engel hat GOTT jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«? (Psalm 2,7) Und wiederum: »Ich werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein«? (2. Samuel 7,14)
Das griechische Wort für zeugen (altgr.: gennaō) kann sowohl physisch (Matthäus 1,1-6 / Hebräer 11,23) als auch geistlich (Johannes 3,3-5 / 1. Johannes 5,18) verstanden werden. In beiden Fällen impliziert es einen zeitlichen Anfang bzw. den Beginn der Existenz einer Person. Die Idee einer sogenannten “ewigen Zeugung“ des Sohnes ist nicht nur ein Widerspruch in sich, sondern verfälscht die normale Bedeutung des Wortes. Sie ist daher irreführend und biblisch unhaltbar. Dass Jesus von GOTT gezeugt wurde, bedeutet nicht, dass Jesus im metaphysischen Sinne GOTT ist. Aus dem Kontext von Psalm 2 geht klar hervor, dass gezeugt hier die Bedeutung von erwecken, berufen, einsetzen hat, wie insbesondere Vers 6 deutlich macht. In Apostelgeschichte 13,33 nimmt Paulus auf diesen Vers Bezug und erklärt, dass GOTT Seinen Knecht Jesus erweckte. Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist Jesus GOTTES Sohn und GOTT sein Vater geworden, nämlich durch Jesu Geburt. Manche Theologen beziehen die Aussage auf Jesu Taufe und dessen Salbung mit dem Heiligen Geist. Die Aussage ich werde ihm Vater und er mir Sohn sein drückt ein aus damaliger Sicht künftiges Ereignis aus, das sich erst viele Jahre nach der Prophezeiung erfüllen sollte. In 1. Chronik 17,13 und 1. Chronik 28,6 wird ein ähnlicher Wortlaut in Bezug auf den König Salomo verwendet, den GOTT sich zum Sohn und damit zum Erben von Davids Thron erwählt hat. Jesus ist als Sohn ebenfalls von GOTT zum Erben bestimmt. Im Gegensatz zu Salomo wird Jesus für immer auf dem Thron seines Vaters Davids herrschen (Lukas 1,32 f.). Obwohl auch die Engel GOTT sehr nahe stehen, ist es Jesus bzw. der Mensch, der GOTTES Reich erben sollte und nicht die Engel (Hebräer 2,5). Zudem zeigt dieser Vers, dass Jesus kein Engel, sondern über sie erhöht ist.
6 Und abermals, wenn Er den Erstgeborenen einführt in den Erdkreis, heißt es: »Und alle Engel GOTTES sollen vor ihm niederfallen.« (5. Mose 32,43)
Hier zitiert der Schreiber wörtlich aus 5. Mose 32,43. Dieser Wortlaut ist ausschließlich in der griechischen Version des Alten Testaments sowie in den Schriftrollen vom Toten Meer enthalten. Dort werden die Engel GOTTES aufgefordert, sich vor Jahweh niederzuwerfen. Im Hebräerbrief bezieht der Autor das Zitat auf den Sohn GOTTES. Dies macht Jesus nicht zu Jahweh. Das Niederfallen bzw. Beugen der Knie vor Jesus geschieht zu GOTTES Ehre; nicht, weil Jesus GOTT, sondern weil er der Repräsentant des Vaters ist und weil GOTT es so will (Philipper 2,9-11). Zur Zeit Moses gaben die Engel Jahweh allein alle Ehre. Nun sollen sie auch Seinen menschlichen Sohn Jesus ehren, den GOTT über die Engel erhöht hat. Wer Jesus ehrt, ehrt GOTT, den Vater. Das Wort Erstgeborener (altgr.: prōtotokos) bezieht sich auf den Vorrang, den Jesus vor allen anderen Menschen hat und nicht auf eine Präexistenz. Jesus erhielt von GOTT das Vorrecht, als erster Mensch von den Toten aufzuerstehen. In diesem Sinne ist er der Erstgeborene von den Toten (Kolosser 1,18 / Offenbarung 1,5) unter vielen Brüdern, die Jesus später nachfolgen sollen (Römer 8,29).
An mehreren Stellen in der Schrift sagt GOTT, dass er Seine Ehre als Schöpfer keinem anderem gibt (Jesaja 42,8 / Jesaja 48,11). Auf der anderen Seite ist es grundsätzlich GOTTES souveräne Entscheidung, wem Er welche Ehre verleiht. Jesus Christus ist ein Mensch wie Adam und wir. Als solcher war er zunächst niedriger als die Engel. Doch nun ist der Sohn wegen seines sündlosen Lebens und seines völligen Gehorsams bis zum Kreuzestod erhöht und und mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt (Hebräer 2,9). Die Erhöhung Christi zeigt, wie wichtig GOTT der Gehorsam Seiner Geschöpfe ist und dass GOTT bedingungslose Treue belohnt. Es gab in der Geschichte viele gottesfürchtige Menschen, die von GOTT reich gesegnet wurden (z.B. Noah / Abraham / Hiob / David / Daniel). Doch Jesus ist der erste Mensch, der in jeder Hinsicht tadellos war. Deshalb wurde ihm auch größere Ehre zuteil als allen anderen Heiligen. Jesus Christus wurde zum Herrscher über GOTTES Schöpfung. Insofern gebührt ihm nach GOTTES Willlen jede Ehre, die wir ihm geben können. Dies gilt auch für alle Engel. GOTTES Engel dienen Jesus und gehorchen seinen Befehlen. Sie beten Jesus nicht an (1. Petrus 3,22).
Das altgriechische Wort proskuneō, das häufig mit anbeten wiedergegeben wird, kann auch mit huldigen oder vor jemandem niederfallen übersetzt werden. Es wird an vielen Stellen im Sinne einer Ehrerbietung gegenüber Menschen verwendet. Rut fiel vor Boas nieder (Rut 2,10). David fiel vor König Saul nieder (1. Samuel 24,9). Der Prophet Nathan fiel vor dem König David nieder (1. Könige 1,23). Davids Frau Bathseba fiel vor ihrem Mann David nieder (1. Könige 1,16). Somit ist die Ehrerbietung gegenüber Jesus kein Götzendienst. Hätte der Autor des Hebräerbriefes sagen wollen, dass Jesus GOTT ist, hätte es genügt, dies so schlicht und einfach zu schreiben. Somit wäre es nicht notwendig gewesen, umfassend zu erklären, dass Jesus über anderen Menschen und den Engeln steht (Hebräer 1,6 / 1. Petrus 3,22).
7 Von den Engeln heißt es zwar: »Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen«,
8 aber von dem Sohn: »Gott ist dein Thron von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches.
9 Du hast die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehasst; darum hat dich GOTT, dein GOTT mit Freudenöl gesalbt mehr als deine Gefährten.« (Psalm 45,7 f.)
Manche Übersetzungen geben Vers 8 mit darum hat dich, o GOTT, dein GOTT, mit Freudenöl gesalbt wieder. Vers 2 gibt einen Hinweis darauf, dass der Psalm von einem menschlichen König spricht, der als schönster unter den Menschenkindern bezeichnet wird. Womöglich bezieht er sich auf den König Salomo. Die oben genannte Übersetzung würde Salomo zu GOTT erklären. Da GOTT außerdem keinen GOTT hat, weil GOTT der Höchste ist, würde eine solche Übersetzung keinen Sinn ergeben; zumal dies bedeuten würde, dass zwei Götter existieren. Die Bibel bezeugt jedoch eindeutig, dass es nur einen GOTT gibt (Johannes 17,3 / 1. Korinther 8,6 u.a.). Die Aussage mehr als deine Gefährten ist ein weiterer Beleg dafür, dass es sich bei dem besagten König um einen Menschen und nicht um GOTT handelt.
Das griechische Wort theos kann sowohl im Vokativ (o GOTT) als auch im Nominativ (GOTT) wiedergegeben werden. Der Kontext des Verses spricht deutlich für die zweite Variante. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass der ursprüngliche Text keine Satzzeichen enthielt, die das Verständnis der Aussage beeinflussen können. Ein weiterer Grund, der für den Nominativ spricht, ist die Ähnlichkeit im Aufbau zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des Verses. In Hebräer 1,8b stehen zwei Substantive im Nominativ, zwischen denen ein ist eingefügt wird: Das Zepter (Nominativ) der Gerechtigkeit ist das Zepter (Nominativ) deines Königreichs. Hebräer 1,8a wiederum hat denselben Aufbau. Daher ist die Übersetzung im Nominativ naheliegend: Dein Thron (Nominativ) ist GOTT (Nominativ) von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Dass GOTT der Thron des Königs ist, ist metaphorisch und nicht wörtlich zu verstehen, wie auch der Ausdruck Zepter der Gerechtigkeit metaphorisch und nicht wörtlich gemeint ist. Mit anderen Worten: Der von GOTT gesalbte König regiert mit Gerechtigkeit statt mit einem physischen Zepter. Das Wort Thron (altgr.: thronos) meint nicht immer einen buchstäblichen Sitz oder Stuhl, sondern ist häufig im Sinne von Quelle der Autorität zu verstehen (1. Könige 1,37). Der Thron steht für Macht und Gewalt. Die Quelle der Autorität des Messias ist GOTT. Hebräer 1,8 sagt aus, dass Jesus der gerechte menschliche König ist, der von GOTT, dem Allerhöchsten in besonderer Weise mehr als alle anderen Menschen geehrt wurde. Diese Auslegung stimmt mit dem Kontext des ersten Kapitels und den darauffolgenden Kapiteln überein.
10 Und: »Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Deiner Hände Werk.
11 Sie werden vergehen, Du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand;
12 und wie einen Mantel wirst Du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und Deine Jahre werden nicht aufhören.« (Psalm 102,26-28)
Das richtige Verständnis dieses Verses muss mit Hilfe des zweiten Kapitels des Hebräerbriefes erschlossen werden. Auch hier gilt es zu beachten, dass der Brief ursprünglich als Fließtext verfasst war und daher weder Kapitel noch Versangaben enthielt, wie es in den heutigen Bibeln der Fall ist. Es gibt daher einen fließenden Übergang zwischen beiden Kapiteln. Hebräer 2,5 handelt von der neuen Erde, die GOTT Seinem Sohn Jesus und allen Heiligen zum ewigen Erbe geben will. Dies ist das Hauptthema der ersten beiden Kapitel des Briefes (Verse 2 + 8). Der Autor gebraucht ein Zitat aus dem Alten Testament, in dem vom Untergang und der Verwandlung der jetzigen Erde die Rede ist, und bringt es mit dem Sohn in Verbindung, welcher der Erbe dieser künftigen Welt, die GOTT machen wird, sein soll. Das Wort Herr bezieht sich hier auf GOTT, den Vater. Er ist der Schöpfer der jetzigen und der neuen Erde; nicht der Sohn. Dass Jesus Schöpfer und gleichzeitig Erbe ist, ergibt keinen Sinn. GOTT schuf die Welt durch Sein Wort (Hebräer 11,3 / 2. Petrus 3,5); nicht durch Jesus. Eine sinngemäße Übersetzung könnte lauten:
1 Nachdem GOTT vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2 hat Er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Er ist der Erbe, der die Welt, die GOTT um seinetwillen geschaffen hat, erben soll. 3 Er spiegelt die Herrlichkeit und das Wesen GOTTES in seinem makellosen Charakter wieder. Seine Befehle als Herrscher und König besitzen gewaltige Autorität. Er hat die Reinigung von den Sünden vollbracht und sich auf GOTTES Ehrenplatz gesetzt. 4 Damit ist ihm weitaus größere Ehre und Autorität zuteil geworden als den Engeln. 5 Denn zu welchem Engel hat GOTT jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, heute (an diesem Tag) habe ich dich zum Erben gemacht«? Und wiederum: »Ich werde sein GOTT (Vater) sein und er wird mein Erbe (Sohn) sein«? 6 Und nachdem Er den Erstgeborenen von den Toten auferweckt hat, heißt es: »Und alle Engel GOTTES sollen vor ihm niederfallen (zu GOTTES Ehre).« 7 Von den Engeln heißt es zwar: »Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen«, 8 aber von dem Sohn: »GOTT ist dein Thron für immer und ewig, und deine Herrschaft ist eine Herrschaft des Rechts. 9 Du hast die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehasst; darum hat dich GOTT, dein GOTT mit Freudenöl gesalbt mehr als deine Brüder.« 10 Und: »Du, Herr (GOTT), hast am Anfang die Erde (als Erbe für Jesus) geschaffen, und die Himmel sind das Werk Deiner Hände. 11 Sie werden vergehen, Du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand; 12 und wie einen Mantel wirst Du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und Deine Jahre werden nicht aufhören.«
____________________________________
Hebräer 2,14-17
14 Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hatte er in ähnlicher Weise daran Anteil (…) 17 Daher musste der Sohn in allem seinen Brüdern ähnlich werden, auf dass er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor GOTT, zu sühnen die Sünden des Volkes.
Dieser Vers spricht nicht von einer Inkarnation, sondern erklärt, dass GOTT Jesus als Menschen (nicht als Engel) gemacht hatte. Obwohl Jesus vollkommener Mensch ist, besaß er keine sündige Natur. Insofern war Jesus seinen Brüdern ähnlich (altgr.: paraplēsiōs); nicht absolut gleich. Jesu Sündlosigkeit ist der einzige Unterschied zu ihnen und die einzige Bedingung, um die Sünden der Menschheit zu sühnen und ein treuer Hohepriester GOTTES zu werden. Dass Jesus GOTT sein musste, um uns zu erlösen, steht hingegen nirgendwo in der Bibel.
____________________________________
Hebräer 7,3
1. Mose 14,18-20
3 Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn GOTTES und bleibt Priester in Ewigkeit.
Da die Juden das Alte Testament, insbesondere das Gesetz des Mose, kannten und über die Abstammung Jesu Bescheid wussten, glaubten sie nicht, dass Jesus ein Hohepriester sein könnte. Denn das Gesetz des Mose verlangte, dass Priester Nachkommen Aarons und des Stammes Levi sein mussten (Esra 2,62). Jesus hingegen ging aus dem Stamm Juda hervor (Vers 14). Dieser Abschnitt des Hebräerbriefes erklärt, dass, genauso wie Melchisedek, der ein vom großen Patriarchen Abraham anerkannter Priester ohne priesterliche Herkunft war, auch Christus ein Priester sein kann, obwohl er ebenso wie Melchisedek keine priesterliche Herkunft hat.
In Vers 3 heißt es, dass Melchisedek weder Vater noch Mutter, keinen Stammbaum und weder Anfang noch Ende des Lebens hat. Das bedeutet, dass es in der Heiligen Schrift keine Aufzeichnungen über die Lebensbiografie Melchisedeks gibt, wie es bei allen Leviten, die zur Zeit des Alten Bundes als Priester dienten, erforderlich war. Es heißt nicht, dass Melchisedek seit Ewigkeiten existierte oder dass er Christus ist. Melchisedek war ein normaler Mensch. Doch als Hohepriester war er gleichzeitig Typus bzw. Bild für Christus, den wahren Hohepriester GOTTES. Jesus hatte sowohl eine Mutter (Maria) als auch einen Vater (Joseph bzw. GOTT), die jedoch keine Leviten waren. Jesus hat auch einen aufgezeichneten Stammbaum, der bei Matthäus (Matthäus 1,1-17) und Lukas (Lukas 3,23-38) dargestellt ist. Das, was Jesus und Melchisedek verbindet, ist der fehlende Bezug zum Levitentum. Es heißt, dass Melchisedek wie der Sohn GOTTES war. Wenn er wie der Sohn war, dann kann er nicht der Sohn selbst sein. Zudem wird Melchisedek Priester des höchsten GOTTES genannt (Vers 1). Da Melchisedek ein Vorbild für Christus ist, gilt dasselbe für Jesus. Damit werden auch an dieser Stelle Jesus, der Hohepriester, und GOTT, der Höchste, klar und deutlich voneinander unterschieden. Eine verständliche Übersetzung von Vers 3 lautet deshalb:
3 Er (Melchisedek) ist ohne Aufzeichnung über Vater, Mutter, noch über den Anfang oder das Ende seines Lebens. Er ist (da er Priester war, obwohl er kein Levit ist) das Vorbild für den Sohn GOTTES, der für immer und ewig Priester ist.
____________________________________
Hebräer 13,8
8 Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
Dieser Vers ist eine Ermahnung, sich nicht von seltsamen neuen Lehren täuschen zu lassen, wie Vers 9 deutlich macht. In Vers 7 werden die Gläubigen aufgerufen, sich an ihre Führer zu erinnern und sie nachzuahmen. Der Kontext macht die Absicht des Verses deutlich: Gläubige wurden durch neue Lehren in die Irre geführt. Der Schreiber des Hebräerbriefs erinnert sie daran, dass weder Jesus Christus noch seine Botschaft sich ändern. Die Wahrheit über ihn bleibt dieselbe, gestern, heute und auch in Zukunft. Hier ist nicht von einer ewigen Präexistenz Jesu die Rede. Vielmehr geht es um die Lehre Christi. Eine Untersuchung des Wortes gestern (altgr.: chthes) in der Heiligen Schrift zeigt, dass es sich auf etwas bezieht, das erst kurze Zeit zuvor passiert ist. Hier bezieht es sich auf die Mission Jesu auf Erden, d.h. die Zeit zwischen Jesu Geburt und seiner Himmelfahrt zum Vater.