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Kommentar zum Neuen Testament
die Evangelien - Seite 1

Hier ist ein Größerer als der Tempel

Matthäus 12,6

dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters

Matthäus 16,27

Der HERR sprach zu meinem Herrn

Matthäus 22,41-45

Er hat GOTT gelästert!

Matthäus 26,63-65

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden (...) Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

Matthäus 28,18 f.

Wer kann Sünden vergeben als GOTT allein? 

Markus 2,3-11

mein Geist freut sich GOTTES, meines Heilands

Lukas 1,46 f.

denn sie wussten, dass er der Christus war

Lukas 4,41 f.

GOTT hat sein Volk besucht

Lukas 7,16

er verkündigte, was Jesus für ihn getan hatte

Lukas 8,38 f.

Und sie entsetzten sich alle über GOTTES große Macht

Lukas 9,42 f.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei GOTT, und das Wort war GOTT (…) und das Wort ward Fleisch

Johannes 1,1-18

Ebnet den Weg des HERRN

Johannes 1,22 f.

Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist

Johannes 1,29 f.

denn er wusste, was im Menschen war

Johannes 2,24 f.

Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn

Johannes 3,13

Der von oben / vom Himmel kommt, ist über allen

Johannes 3,27-35

weil er GOTT seinen Vater nannte und sich damit GOTT gleichstellte

Johannes 5,18

damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren

Johannes 5,22 f.

hat Er dem Sohn gegeben, Leben in sich selbst zu haben

Johannes 5,26 f.

wenn ihr den Menschensohn auffahren seht, wo er vorher war

Johannes 6,61

Denn Jesus wusste von Anfang an, wer ihn verraten würde

Johannes 6,64

ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt

Johannes 8,23

denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin

Johannes 8,24

Ehe Abraham war, bin ich

Johannes 8,56-58

Ich bin der gute Hirte

Johannes 10,11-15

Ich habe Macht, es zu lassen und es wiederzunehmen

Johannes 10,17

Ich und der Vater sind eins

Johannes 10,29 f.

Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung GOTTES, dass der Sohn GOTTES dadurch verherrlicht werde

Johannes 11,4

als er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete

Johannes 12,37-41

Glaubt an GOTT und glaubt an mich

Johannes 14,1

Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen

Johannes 14,6-10

wir werden kommen und Wohnung bei ihm nehmen

Johannes 14,23

Denn er (der Geist) wird nicht aus sich selbst reden (...) denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen

Johannes 16,13-15

Ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater

Johannes 16,28

verherrliche Du mich bei Dir mit der Herrlichkeit, die ich bei Dir hatte, ehe die Welt war

Johannes 17,5

Und alles, was mein ist, ist Dein und was Dein ist, ist mein

Johannes 17,10

Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben hast 

Johannes 17,11 f.

Als Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's!, wichen sie zurück

Johannes 18,6-8

Mein Herr und mein GOTT

Johannes 20,28

Matthäus 12,6

6 Ich sage euch aber: Hier ist ein Größerer als der Tempel.

In dieser Aussage spricht Jesus über seine Stellung als Messias. Als Gesalbter des HERRN hat Jesus eine größere Bedeutung als die Propheten und Könige vor ihm und ebenso auch als der Tempel. Die Bibel bezeugt, dass GOTT nicht in Tempeln wohnt (Apostelgeschichte 7,48 / Apostelgeschichte 17,24). Der irdische Tempel in Jerusalem war zur Zeit des alten Bundes lediglich der Ort, an dem Jahweh Seinen Namen wohnen ließ. Diesen Ort sollten die Juden aufsuchen, um GOTT anzubeten und Ihm Opfer – darunter auch die im mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Sündopfer – darzubringen. Die Bibel erklärt, dass Jesus Christus das wahre Opfer ist, das die Schuld der Menschen wegnimmt und dass der wahre Tempel GOTTES nicht aus Steinen, sondern aus Gläubigen mit Christus als Haupt besteht (Epheser 2,20). Insofern ist Jesus wichtiger als der damalige Tempel der Juden. Diese Tatsache macht Jesus nicht zu GOTT, sondern drückt aus, dass GOTT Seine Kinder wichtiger sind als ein vergängliches Gebäude.

 

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Matthäus 16,27

27 Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.

 

Dass Jesus in der Herrlichkeit des Vaters kommt, macht ihn nicht zu GOTT. GOTTES Herrlichkeit zeigt sich unter anderem in Seiner uneingeschränkten Macht. Jesus ist der von GOTT eingesetzte Richter aller Lebenden und Toten (Apostelgeschichte 10,42 / Apostelgeschichte 17,31 / 2. Timotheus 4,1). Nachdem GOTT den Messias von den Toten auferweckt hatte, verlieh Er ihm außerordentliche Vollmacht über alle Geschöpfe (Matthäus 28,18). Jesu Herrlichkeit als Richter, in der er am Tag des Gerichts erscheinen wird, kommt von GOTT; nicht von ihm selbst. Insofern ist die Herrlichkeit Jesu die Herrlichkeit des Vaters (Matthäus 25,31). Es ist die Macht des Vaters, die Jesus dazu befähigt, sich alles zu unterwerfen (Psalm 110,1) und das Gericht an der Menschheit zu vollziehen. Dies hat nicht das Geringste mit Jesu Natur zu tun.

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Matthäus 22,41-45

Psalm 110,1

41 Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus 42 und sprach: "Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?" Sie sprachen zu ihm: "Davids." 43 Er sprach zu ihnen: "Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«, wenn er sagt: 44 »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? 45 Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn?«"

GOTT gab Seinem Knecht David, der König von Israel und zugleich ein Prophet des HERRN war, Visionen und Offenbarungen über den Messias. Dazu gehörte die Offenbarung, dass der Messias als Nachkomme Davids auf dessen Thron sitzen und für immer über alle Völker herrschen würde. Indem Jesus seinen Zuhörern diese Frage stellte, wollte er zeigen, dass er nicht nur Davids Nachkomme, sondern gleichzeitig auch Davids Herr ist, da er als Messias über David steht, auch wenn er zeitlich gesehen nach David kommt. Als Messias hat Jesus eine höhere Autorität als David. Dieser Vers macht Jesus nicht zu GOTT, zumal David zwischen dem HERRN (Jahweh) und seinem Herrn (König) unterscheidet. An dieser Stelle spricht GOTT weder zu sich selbst noch zu einer anderen göttlichen Person, sondern zu Seinem menschlichen Messias, den GOTT als Herrscher und König über Sein Reich gesetzt hat. GOTT (Jahweh) ist der Höchste und sitzt zu niemandes Rechten. Aus dem Zusammenhang wird klar ersichtlich, dass Jesus das Wort Herr (hebr.: adon / altgr.: kyrios) in als königlichen Herrschaftstitel gebraucht.

siehe:

Mt 1,1 / Mt 12,23 / Mt 15,22 / Mt 21,9 / Joh 7,42 / Röm 1,3 / 2. Tim 2,8 / Off 5,5

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Matthäus 26,63-65

63 Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu ihm: »Ich beschwöre dich bei dem lebendigen GOTT, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn GOTTES!« 64 Jesus sprach zu ihm: »Du sagst es! Doch sage ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels.« 65 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: »Er hat GOTT gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört.«

Das griechische Verb blasphēmeō und das griechische Substantiv blasphēmia werden vorrangig mit Gotteslästerung verknüpft. Dazu gehört, GOTT zu beleidigen, etwas, das als heilig gilt, zu entweihen oder in irgendeiner Weise zu behaupten, GOTT zu sein (Römer 2,24 / Offenbarung 13,6). Im Griechischen waren dies allgemein gebräuchliche Wörter, die verwendet wurden, um jemanden zu bezeichnen, der negativ über andere Personen spricht. Im Neuen Testament werden die beiden Wörter auch im Zusammenhang mit Menschen (Titus 3,2 / Apostelgeschichte 18,6 / Römer 3,8 / 1. Petrus 4,4 / Offenbarung 2,9), Engeln (2. Petrus 2,10-12 / Judas 8-10 / Offenbarung 13,6), unpersönlichen Dingen wie GOTTES Wort (Titus 2,5) oder auch dem Weg der Wahrheit (2. Petrus 2,2) verwendet.

 

In Matthäus 26 fragt der Hohepriester Jesus ausdrücklich, ob er der Christus, der Sohn GOTTES (nicht GOTT selbst) sei, was Jesus bestätigt. Dies zeigt, dass der Hohe Rat die Bezeichnung Sohn GOTTES als Synonym für Christus (= Gesalbter) verstand und dass er zwischen dem Messias und dem lebendigen GOTT unterscheiden konnte. In Lukas 21,1-3 wird Jesus von den Juden als König (nicht als GOTT) bezeichnet. Gegenüber Pontius Pilatus bezeugt Jesus, dass er der König der Juden sei (nicht GOTT). In Johannes 19,15  begründen die Juden ihre Forderung, Jesus zu kreuzigen, damit, dass sie keinen anderen König hätten als den römischen Kaiser. Der Vorwurf der Gotteslästerung hat also nichts damit zu tun, dass Jesus behauptet hätte, GOTT zu sein. Vielmehr hielten die religiösen Führer die Selbstbetitelung Jesu als Messias für eine Beleidigung von GOTTES Ruf. Darum forderten sie die Todesstrafe für Jesus, wie es im mosaischen Gesetz bei Gotteslästerung vorgesehen war (3. Mose 24,16). Offenbar hatten die Pharisäer und Sadduzäer zu Jesu Zeiten entschieden, dass jeder, der behauptete, der Messias zu sein, GOTT lästern würde und somit den Tod verdiente.

Der Vorwurf der Gotteslästerung kann sich auch auf die Aussage Jesu beziehen, dass er bald zur Rechten GOTTES sitzen würde. Obwohl dies im Alten Testament über den Messias vorausgesagt war (Psalm 110,1 / Daniel 7,13 f.), betrachteten die Schriftgelehrten es als eine Gotteslästerung. In Wirklichkeit jedoch stellt dies eine Auszeichnung dar, die GOTT für Seinen Messias vorgesehen hat. Zugleich erklärte Jesus, dass sich das erfüllen würde, was über ihn geschrieben steht. Obwohl es keinen Anlass gab, Jesus schuldig zu sprechen, taten es die Juden dennoch. Ihnen ging es einzig und allein darum, Jesus zu beseitigen, weil sie ihn nicht als König akzeptieren wollten und um die Macht und die Kontrolle über das Volk zu behalten. Jesu wahrheitsgemäße Aussage über seine Person, der Christus / der Sohn GOTTES / der König der Juden (nicht GOTT) zu sein, genügte ihnen als Rechtfertigung dazu.

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Matthäus 28,18 f.

18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum geht hin und lehrt alle Völker: Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (…).

 

Nachdem GOTT ihn von den Toten auferweckt hatte, erhielt Jesus alle Macht vom Vater. Dass Jesus Macht gegeben (altgr.: edothē) wurde, zeigt, dass er diese Macht weder von sich aus hat noch, dass er sie vor seiner Geburt bereits besaß. Es ist GOTT, der Menschen erhöht und ihnen Macht und Herrschaft verleiht (Daniel 4,23 / Johannes 3,27 / Johannes 19,10 f. / Matthäus 9,8 / Johannes 17,2 / 1. Petrus 1,21). Das Alte Testament prophezeite, dass der Messias - der Gesalbte des HERRN - die Herrschaft über die ganze Welt empfangen sollte (Psalm 2,1-12 / Psalm 110,1). Diese Tatsache macht Jesus nicht zu GOTT, sondern zur mächtigsten und angesehensten Person im ganzen Universum nach GOTT, dem Vater. Wie an vielen Stellen im Zusammenhang mit Jesus ist das Wort alle (altgr.: pasa) auch hier im relativen Sinn zu verstehen. Es bedeutet nicht, dass Jesu Macht uneingeschränkt ist wie die des Vaters, sondern dass alles seiner Herrschaft unterworfen ist; wobei GOTT selbst, der Jesus dazu ermächtigt hat, davon selbstverständlich ausgenommen bleibt (1. Korinther 15,25-28). Diese außerordentliche Vollmacht ist der Lohn für Jesu Treue zum Vater und seinen bedingungslosen Gehorsam, den Jesus in seinem irdischen Leben bewiesen hat (Philipper 2,9). Sie erlaubt ihm, als GOTTES Stellvertreter vom Himmel aus nahezu uneingeschränkt zu agieren. Jesus ist erhabener geworden (altgr.: ginomai) als alle Menschen und Engel GOTTES (Hebräer 1,4). Ihm wurde größere Herrlichkeit und Ehre zuteil als allen anderen Geschöpfen. Dennoch ist und bleibt Jesus auch nach seiner Erhöhung ein (verherrlichter) Mensch und GOTT, dem Vater untergeordnet (1. Korinther 11,3).

Vers 19 bezieht sich auf drei; sagt aber nicht, dass sie “eins“ oder das alle drei “ein GOTT“ sind. Die gemeinsame Erwähnung von Vater, Sohn und dem Heiligen Geist in einem Kontext zeigt nur, dass diese drei existieren. Wenn der Satz über den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist originell ist, dann sind die drei Dinge, auf die sich dieser Vers bezieht, GOTT, der Vater, Sein Sohn, der Herr Jesus Christus, sowie der Heilige Geist, die Gabe bzw. Kraft GOTTES. Angesichts der ultimativen Autorität und Macht GOTTES, der erhabenen Stellung Christi als auferstandener Messias und Herr und der Macht GOTTES über Seinen Heiligen Geist, der in den Gläubigen wohnt und wirkt, ist es sinnvoll, dass Jesus hier alle drei erwähnt.

In der Apostelgeschichte tauften die Jünger ausschließlich im Namen Jesu Christi (Apostelgeschichte 2,38 / Apostelgeschichte 8,16 / Apostelgeschichte 10,47 f. / Apostelgeschichte 19,5 f.). Es gibt keinen Beweis dafür, dass Johannes der Täufer oder die Jünger Jesu bei der Taufe irgendeine Formel verwendeten, wie im Matthäusevangelium beschrieben. Sie tauften die Menschen im Namen, d.h. in der Autorität des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, wobei sie nur den Namen von Jesus aussprachen, dem auferstandenen Herrn und Haupt der Kirche, weil dadurch dessen ganze Autorität als Erlöser zum Ausdruck kam. In ähnlicher Weise fragte Paulus die Korinther rhetorisch, ob sie in seinem Namen getauft seien (1. Korinther 1,13), was nicht der Fall war, da Paulus keine Macht hatte, irgendjemanden zu retten.

Ähnlich wie im Matthäusevangelium wird das Wort Name (altgr.: onoma) im Singular an mehreren Stellen für zwei oder mehrere Personen verwendet. Jakob spricht vom Namen (Singular) seiner Väter Abraham und Isaak (Plural) (1. Mose 48,16). GOTT gebietet, den Namen (Singular) anderer Götter (Plural) nicht zu erwähnen (2. Mose 23,13 / 5. Mose 18,20 / Josua 23,7). Zu David sagt GOTT, dass Er ihm einen großen Namen gegeben hat, der gleich dem Namen (Singular) der Großen (Plural) auf Erden sei (2. Samuel 7,9 / 1. Chronik 17,8). Ähnlich heißt es, dass der Name (Singular) der Gottlosen (Plural) vergehen wird (Sprüche 10,7). Zudem muss Jesus nicht zwingend GOTT sein, damit Menschen in seinem Namen getauft werden. Auch die Israeliten wurden beim Durchziehen des Schilfmeeres sinnbildlich auf Mose, den Knecht GOTTES getauft (1. Korinther 10,2). Hier geht es um die Autorität eines Gesandten GOTTES. Daher ist Matthäus 28,19 weder als Glaubensbekenntnis noch als trinitarische Taufformel zu verstehen.

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Markus 2,3-11

3 Und es kamen einige, die brachten zu ihm einen Gelähmten, von vieren getragen. (...) 5 Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. 6 Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen: 7 Wie redet der so? Er lästert GOTT! Wer kann Sünden vergeben als GOTT allein? 8 Und Jesus erkannte alsbald in seinem Geist, dass sie so bei sich selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren Herzen? 9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin? 10 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden – sprach er zu dem Gelähmten: 11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!

Die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu glaubten, dass nur GOTT allein Sünden vergeben dürfe und dass alles andere einer Gotteslästerung gleichkäme. Als Jesus dem Gelähmten die Vergebung seiner Sünden zusprach, erklärte er, dass GOTT ihm die Vollmacht dazu gegeben hat (Matthäus 9,6 / Markus 2,10 / Lukas 5,24). Diese besondere Vollmacht sollte Jesu Stellung als Messias und seine Rolle als GOTTES Stellvertreter und Richter verdeutlichen. Gleichzeitig betonte Jesus, dass er zu keinem Zeitpunkt eigenmächtig richten oder Entscheidungen treffen würde, sondern stets nur in Übereinstimmung mit dem Willen GOTTES, seines Vaters (Johannes 5,30). Später gab Jesus diese Vollmacht an seine Jünger weiter (Johannes 20,23). In allem, was Jesus tat, verwies er auf GOTT, den Vater. Wäre Jesus GOTT, könnte er alles aus eigener Vollmacht tun. Es ist grundsätzlich GOTTES freie und souveräne Entscheidung, das Recht, Sünden zu vergeben, auf jede beliebige Personen zu übertragen. Als GOTTES Repräsentant hat Jesus von GOTT das Recht erhalten, Sünden zu vergeben. Der Umstand, dass Jesus Sünden vergeben kann, beweist jedoch in keiner Weise, dass er GOTT ist.

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Lukas 1,46 f.

46 Und Maria sprach: »Meine Seele erhebt den Herrn, 47 und mein Geist freut sich GOTTES, meines Retters (…).«

Im Neuen Testament werden sowohl Jesus als auch GOTT, der Vater Retter (altgr.: sōtēr) genannt (Jesaja 43,11 / 1. Timotheus 1,1 / 1. Timotheus 2,3 / 1. Timotheus 4,10 / Titus 1,3 / Titus 2,10 / Titus 3,4 / Judas 1,25). GOTT, der Vater ist der Ursprung aller Dinge und damit auch des Erlösungsplans, den Er durch Jesus verwirklicht hat. GOTT veranlasste die Jungfrauengeburt Jesu (Matthäus 1,20) und gab ihm Seinen Heiligen Geist, um Jesus ein sündloses Leben zu ermöglichen (1. Petrus 2,22). Ohne GOTTES Wirken wäre es für Jesus unmöglich gewesen, GOTTES Werke zu tun und uns zu erlösen. Daher kann GOTT, der Vater zu Recht Retter genannt werden. Im Alten Testament erweckte GOTT Seinem Volk verschiedene Retter (Nehemia 9,27 / 2. Könige 13,5 / Jesaja 19,20 / Obadja 1,21). Es ist daher falsch, zu sagen, dass Christus und GOTT ein- und dasselbe sind, weil sie beide Retter genannt werden. Der Lobpreis Marias in diesen beiden Versen bezieht sich eindeutig auf GOTT, den Vater. Maria nannte Jesus an keiner Stelle “ihren GOTT“.

 

 

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Lukas 4,41 f.

41 Von vielen fuhren auch die Dämonen aus, schrien und sprachen: »Du bist der Sohn GOTTES!« 42 Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Christus war.

Dämonen sind nicht dumm oder unwissend. Sie kennen die Schriften gut, wie Satan bei der Versuchung des Herrn Jesus in der Wüste demonstrierte (Matthäus 4,1-11). Schließlich war der Messias derjenige, der Satans Herrschaft zunichte machen sollte. Daher lag auf ihm die besondere Aufmerksamkeit aller finsteren Mächte. Satans Ziel bestand von Anfang an darin, Jesus zu Fall zu bringen und damit GOTTES Erlösungsplan zu vereiteln. Zunächst versuchte der Teufel, Jesus zu verführen. Später kam Verfolgung hinzu, die schließlich im Kreuzestod Jesu gipfelte. Die Dämonen fürchteten Jesus nicht, weil er GOTT ist, sondern weil sie genau wussten, dass er der verheißene Messias ist und dass GOTT ihm die Vollmacht über alle Dämonen und bösen Geister gegeben hatte (Matthäus 8,29). Anhand dieser beiden Verse wird deutlich, dass selbst die Dämonen zwischen GOTT und Seinem Sohn zu unterscheiden wussten. Zudem bestätigt auch diese Aussage, dass Sohn GOTTES ein Synonym für Christus (= Gesalbter) ist. In Matthäus 4,8-11 versuchte Satan Jesus, indem er ihm alle Reiche der Erde zum Besitz anbot. Dies ergäbe keinen Sinn, wenn Satan geglaubt hätte, dass Jesus GOTT ist, da GOTT die ganze Welt gehört. Insofern hätte dies keine Versuchung für Jesus dargestellt, falls er wusste, dass er GOTT ist. Außerdem forderte Jesus den Teufel auf, GOTT anzubeten und nicht ihn selbst.

 

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Lukas 7,16

16 Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen GOTT und sprachen: »Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden«, und: »GOTT hat Sein Volk besucht.«

Diese Aussage ist im übertragenen Sinn zu verstehen. GOTT besucht sein Volk, indem Er sie durch den Messias segnet. Zu früheren Zeiten wirkte GOTT durch Richter, Propheten und Priester; zuletzt durch Seinen menschlichen Sohn. Die Tatsache, dass die Menschen Jesus einen großen Propheten nannten, zeigt, dass sie ihn nicht für GOTT hielten.

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Lukas 8,38 f.

38 Aber der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, bei ihm zu bleiben. Aber Jesus schickte ihn fort und sprach: 39 »Geh wieder heim und sage, wie große Dinge GOTT an dir getan hat.« Und er ging hin und verkündigte überall in der Stadt, wie große Dinge Jesus an ihm getan hatte.

GOTT spricht und wirkt durch Menschen. Wenn also ein Wunder vollbracht wird, gilt der Dank und die Ehre in erster Linie GOTT, der die Kraft dazu spendete und in zweiter Instanz auch demjenigen, der im Glauben das Wunder vollbrachte. GOTT wirkte große Wunder durch Jesus und später durch die Apostel (Apostelgeschichte 19,14). Wurde jemand von einem Apostel geheilt, konnte man sagen, dass sowohl GOTT als auch der Apostel ihn geheilt haben. Das macht den Gläubigen nicht zu GOTT, sondern bedeutet lediglich, dass GOTT durch den Apostel gewirkt hat. Jesus betonte an mehreren Stellen, dass es der Vater ist, der die Werke durch ihn tut (Johannes 14,10 f. / Apostelgeschichte 10,38). Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Geheilte nach seiner Heilung so glücklich und euphorisch gewesen sein muss, dass er das Wunder allen Leuten erzählen wollte. Da Jesus ihn gesund gemacht hatte, wollte er ihm als erstes die Anerkennung darbringen, obwohl Jesus ihn anwies, GOTT die Ehre zu geben. Auch im normalen Alltag kommt es oft vor, dass man zuerst demjenigen dankt, der einem geholfen hat, auch wenn eigentlich GOTT das erste Lob gebührt. Unabhängig davon sollte auch Jesu Name durch Zeichen und Wunder, die GOTT in seinem Namen geschehen ließ, geehrt werden (Apostelgeschichte 19,17).

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Lukas 9,42 f.

42 Und da er zu ihm kam, riss ihn der Dämon zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.43 Und sie entsetzten sich alle über GOTTES große Macht.

Alle Zeichen und Wunder, die Jesus und seine Apostel wirkten, dienten dazu, GOTT zu verherrlichen und die Botschaft des Evangeliums zu beglaubigen (Johannes 12,28 / Apostelgeschichte 2,22 / Hebräer 2,1-4). Insofern bedeutet Vers 43 nicht, dass die Menschen Jesus für GOTT hielten, sondern ist ein Ausdruck des Erstaunens über GOTTES Macht, die Er an Seinem Messias erzeigte, damit die Menschen an ihn glauben.

 

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