Ist Jesus allmächtig und allwissend?
Nachdem GOTT ihn von den Toten auferweckt hatte, erhielt Jesus alle Macht vom Vater. Dass Jesus Macht gegeben (altgr.: edothē) wurde, zeigt, dass er diese Macht weder von sich aus hat noch, dass er sie vor seiner Geburt bereits besaß. Es ist GOTT, der Menschen erhöht und ihnen Macht und Herrschaft verleiht (Daniel 4,23 / Johannes 3,27 / Johannes 19,10 f. / Matthäus 9,8 / Johannes 17,2 / 1. Petrus 1,21). Das Alte Testament prophezeite, dass der Messias - der Gesalbte des HERRN - die Herrschaft über die ganze Welt empfangen sollte (Psalm 2,1-12 / Psalm 110,1). Diese Tatsache macht Jesus nicht zu GOTT, sondern zur mächtigsten und angesehensten Person im ganzen Universum nach GOTT, dem Vater. Wie an vielen Stellen im Zusammenhang mit Jesus ist das Wort alle (altgr.: pasa) auch hier im relativen Sinn zu verstehen. Es bedeutet nicht, dass Jesu Macht uneingeschränkt ist wie die des Vaters, sondern dass alles seiner Herrschaft unterworfen ist; wobei GOTT selbst, der Jesus dazu ermächtigt hat, davon selbstverständlich ausgenommen bleibt (1. Korinther 15,25-28). Diese außerordentliche Vollmacht ist der Lohn für Jesu Treue zum Vater und seinen bedingungslosen Gehorsam, den Jesus in seinem irdischen Leben bewiesen hat (Philipper 2,9). Sie erlaubt ihm, als GOTTES Stellvertreter vom Himmel aus nahezu uneingeschränkt zu agieren. Jesus ist erhabener geworden (altgr.: ginomai) als alle Menschen und Engel GOTTES (Hebräer 1,4). Ihm wurde größere Herrlichkeit und Ehre zuteil als allen anderen Geschöpfen. Dennoch ist und bleibt Jesus auch nach seiner Erhöhung ein (verherrlichter) Mensch und GOTT, dem Vater untergeordnet (1. Korinther 11,3).
Aus der Heiligen Schrift geht klar hervor, dass Jesus nicht alles wusste, da er an Weisheit (Lukas 2,52) zunahm und von bestimmten Dinge keine Kenntnis hatte (Matthäus 24,36). Wann immer das Wort alles (altgr.: pas) verwendet wird, muss anhand des Kontextes geprüft werden, ob es im absoluten oder im eingeschränkten Sinn zu verstehen ist. Der Apostel Johannes schreibt, dass die Gläubigen alles wüssten (1. Johannes 2,20). Johannes meint nicht, dass Christen alles Wissen besitzen, sondern dass sie bereits die wichtigsten Dinge im Hinblick auf das Evangelium und den Willen GOTTES verstanden haben. Die Aussage in Johannes 21,17 bedeutet nicht, dass Petrus seinen Herrn für allwissend hielt, sondern dass Jesus ihn gut genug kannte, um zu wissen, dass Petrus ihn lieb hat. Auch Jesus wusste nur so viel, wie er wissen musste, um die Menschen richtig zu beurteilen. Die Behauptung, dass Jesus in seiner “Gottesnatur“ alles wusste, jedoch in seiner “menschlichen Natur“ begrenzt war, greift zu kurz. GOTT ist allwissend, während Menschen nur eingeschränktes Wissen besitzen. Jesus kann nicht gleichzeitig allwissend und doch nicht allwissend sein. Hätte Jesus seine Allwissenheit zwischenzeitlich abgestellt, hätte er nicht alles wissen können. Hätte Jesus sein Wissen nur verborgen, wäre die Aussage, dass er den Zeitpunkt seiner Wiederkunft nicht kannte, sondern einzig und allein der Vater, gelogen, da Jesus in Wahrheit alles wusste. Die Erklärung, dass Jesus seine Allwissenheit als Mensch verbarg, ist auch deshalb nicht glaubhaft, weil er sein übernatürliches Wissen wie in diesem Fall offenbar gezielt nutzte.
Es gibt keinen Vers, der besagt, dass Jesus alles auf die gleiche Weise wusste wie GOTT. Alle Weisheit, die Jesus besitzt, kommt von GOTT. Es ist der Vater, der Jesus alles Wichtige im Voraus offenbarte. GOTT zeigte Jesus durch den Heiligen Geist, was im Herzen der Menschen war, d.h. deren wahre Motive und Absichten. In ähnlicher Weise offenbarte GOTT Seinen Propheten Geheimnisse, die ein normaler Mensch nicht wissen konnte. Der Prophet Nathan wusste von Davids geheimer Sünde (2. Samuel 12,7). Der Prophet Ahija wusste, was die Frau Jerobeams wollte und wer sie war, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits blind war und sie eine Verkleidung trug (1. Kön 14,4 + 6). Elia wusste, dass der König Ahab einen Mord begangen hatte, indem er Naboth zu Unrecht beschuldigte (1. Könige 21,17-20). Er wusste auch, was der König Israels wissen wollte (2. Könige 1,1-4). Elisa wusste, dass sein Knecht Gehasi log und um die Gier in seinem Herzen (2. Könige 5,19-27). Daniel kannte Nebukadnezars Traum, obwohl Nebukadnezar ihn niemandem offenbart hatte (Daniel 2,5 + 28-30).
siehe Kommentar zu...
Matthäus 12,6:
Hier ist ein Größerer als der Tempel
Matthäus 28,18 f.:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden
Lukas 9,42 f.:
Und sie entsetzten sich alle über GOTTES große Macht
Johannes 2,24 f.:
denn er wusste, was im Menschen war
Johannes 6,64:
Denn Jesus wusste von Anfang an, wer ihn verraten würde
Johannes 10,17 f.:
Ich habe Macht, es zu lassen und es wiederzunehmen
Offenbarung 1,8:
Offenbarung 2,23:
und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht
Offenbarung 17,14:
und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige
