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Wurde Jesus angebetet?

Das altgriechische Wort, das im Neuen Testament häufig mit anbeten übersetzt wird, ist proskuneō (pros = eine Bewegung, von einem oder zu einen Objekt & kuneō = küssen). Proskuneō bedeutet unter anderem: niederfallen, anbeten, huldigen, jemandem Ehrerbietung erweisen, sich vor jemandem niederwerfen, jemanden verehren, jemandem untetan sein, jemanden ergeben grüßen, wertschätzen. Es wird sowohl für die Anbetung GOTTES als auch für die Ehrerbietung gegenüber einem König oder irdischen Machthaber verwendet, vor dem man sich als Zeichen der Demut üblicherweise niederwarf. Weil Jesus der Gesalbte GOTTES ist, kann proskuneō hier als ein Akt der königlichen Huldigung verstanden werden, wie sie dem Messias zusteht. Dies ist nicht mit einer Anbetung, wie sie allein GOTT gebührt, gleichzusetzen. Es ist legitim, Jesus für sein Erlösungswerk zu danken, ihn als König und Heiland zu besingen oder als Fürsprecher anzurufen. Doch alle Gebete und sonstigen Danksagungen der Apostel richten sich ausdrücklich an GOTT, den Vater; manchmal mit der Ergänzung "durch Jesus" oder "im Namen Jesu", jedoch nirgends namentlich an Jesus selbst. Diese Ergänzungen machen Jesus nicht zum Adressaten der Anbetung, sondern sollen zeigen, dass der GOTT, den Jesus offenbart hat, der wahre GOTT ist. "In Jesus" bzw. "durch Jesus" bedeutet in Verbindung mit Jesus (statt in Verbindung mit Mohammed, Buddha oder irgendeiner anderen religiösen Figur). Es finden sich auch keine biblischen Beispiele, in denen der Heilige Geist angebetet bzw. angerufen wurde.

 

Jesus als verherrlichten Herrn zu würdigen, ohne ihn als GOTT anzubeten, beraubt ihn keinesfalls seiner Ehre, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil: Auf diese Weise geben wir Jesus die Ehre, die ihm nach seiner Erhöhung durch GOTT zusteht, ohne damit den Vater Seiner Ehre als dem allein wahren GOTT zu berauben, wie es umgekehrt geschieht, wenn eine Person Jesus als (zweiten) GOTT neben dem Vater anbetet. GOTT, dem Vater gebührt die Ehre als GOTT und Schöpfer und Jesus als höchstem (menschlichen) König. Wer Jesus in dieser Weise ehrt, ehrt den Vater, der dem Messias seine Herrlichkeit verliehen hat. Wer jedoch darüber hinaus geht, indem er Jesus als GOTT anbetet, entehrt damit GOTT, den Vater.

 

 

 

Mt 6,11-15 / Mt 14,23 / Mt 26,39-44 / Mk 6,46 / Joh 4,23 f. / Joh 11,22 / Apg 16,25 / Apg 22,35 / Apg 4,23-31 / Röm 1,8-10 / Röm 8,34 / Röm 10,12 / Röm 15,5 f. / Röm 15,13 + 30 / Röm 16,25-27 / 1. Kor 1,4-9 / 2. Kor 1,2-4 / Eph 1,15-23 / Eph 3,14-21 / Eph 5,19 f. / Phi 4,20 / Kol 1,3 / 1. Thes 3,1-13 / 2. Thes 1,11 f. / 1. Tim 6,13-17 / 2. Tim 1,3 / Heb 5,7 / Heb 7,25

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